Die nächste Billigairline taumelt in die Pleite – und Urlauber schauen in die Röhre. Bevor sich Flugreisende auf das neueste Superschnäppchen stürzen, sollten sie sich der Risiken bewusst sein, kommentiert Klaus Dieter Oehler.

Frankfurt - Wieder einmal sind für tausende Flugreisende die Urlaubsträume geplatzt. Besonders schlimm hat es die Urlauber getroffen, die am Dienstagmorgen noch mit der Fluggesellschaft Germania in den Süden fliegen wollten – nichts geht mehr bei den Berlinern. Diejenigen, die ihre Tickets direkt bei der Fluggesellschaft gekauft haben, werden leer ausgehen, Urlaub ade. Aber auch für diejenigen, die einen Reiseveranstalter eingeschaltet haben, ist die Urlaubsfreude zumindest getrübt. Einige von ihnen werden einen Ersatz bekommen, andere müssen mit dem heimischen Schmuddelwetter klarkommen.

 

Die Pleite von Germania zeigt aber darüber hinaus, dass auch im Wachstumsmarkt Luftfahrt nicht alle nur Gewinner sein können. Welche Fehler bei der Berliner Fluggesellschaft begangen wurden, muss noch genau analysiert werden. Der Hinweis auf steigende Kerosinkosten oder die Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar, den die Gesellschaft jetzt präsentiert, kann die Misere allein nicht erklären. Der Preiswettlauf nach unten ist für Kunden auf den ersten Blick verlockend. Aber nur gesunde und gut aufgestellte Anbieter können da auf Dauer mithalten. Daran sollte man denken, bevor man sich nur auf das neueste Superschnäppchen stürzt – sonst sitzt man im Zweifel am Ende auf gepackten Koffern und schaut in die Röhre.