Plieningen und Birkach brauchen eine Halle. Die Stadtverwaltung hat nun diverse Möglichkeiten präsentiert, das Doppelgremium hatte aber einen anderen Vorschlag.

Plieningen/Birkach - Acht unterschiedliche Varianten hat die Stadtverwaltung vorgestellt, eine neunte soll es aber möglicherweise werden: Vertreter des Hochbauamts und des Amts für Sport und Bewegung haben den Bezirksbeiräten aus Plieningen und Birkach in der jüngsten Sitzung diverse Möglichkeiten vorgestellt, wo und wie eine Mehrzweck- beziehungsweise eine reine Sporthalle im Gebiet Wolfer entstehen könnten. Das Doppelgremium hatte aber eigene Vorstellungen – und kürte einhellig eine eigene Version zu jener Variante, deren Umsetzung die Verwaltung nun vorrangig prüfen soll.

 

Dass ein Neubau benötigt wird, ist unstrittig. Den örtlichen Vereinen fehlen Kapazitäten, auch ein Gebäude für festliche Anlässe gibt es nicht. In mehreren Bürgerhaushalten ist das Projekt auf vorderen Rängen gelandet. Der Ruf wurde längst erhört. Die Frage, ob es eine Mehrzweckhalle sein muss oder ob eine reine Sporthalle ausreicht, die weniger Fläche und Parkplätze braucht, ist aus städtischer Sicht dennoch nicht hinreichend geklärt. Daher wurden dem Gremium nun drei mögliche Standorte jeweils als große und kleine Varianten und mit Tiefgarage oder ohne präsentiert: Nummer eins zwischen dem Rasenplatz und dem Hallenbad, Nummer zwei in der Verlängerung des Wollgrasweges auf der grünen Wiese und Nummer drei direkt auf der Asylheim-Fläche.

Bedarf an neuer Halle ist unstrittig

Dass es für die Räte die Mehrzweckhalle sein soll, machte etwa Michael Wörner (CDU, Plieningen) abermals deutlich. Ein Standort fand wenig Beachtung: Nummer zwei auf dem freien Feld, obwohl Lorenz Bock vom Sportamt durchaus Vorteile hervorhob. „Wir hätten einfach Platz“, zudem seien alle Eigentümer der Flächen potenziell verkaufsbereit. Allerdings ist es bis zum bestehenden Sport- und Freizeitareal weit. Lorenz Bock berichtete von 350 Metern, „das ist fast eine Stadionrunde“.

Stattdessen sprachen sich die Mitglieder des Gremiums fraktionsübergreifend für den Standort eins mittendrin aus. Der bedeutet laut Lorenz Bock zwar einen „ordentlichen Eingriff ins bestehende Freizeitgelände, allerdings entsteht eine neue Mitte“. Durch die Platzierung im Zentrum des Geschehens sei man der Wolferhalle nah, „ich denke, das ist das, was die Vereine interessiert“, und könne Synergien nutzen, etwa in puncto Energieversorgung.

Stadt lobt Vorschlag der Räte

Einen Haken gibt es: die Asylunterkünfte. Die müssten auch für den Standort eins zurückgebaut werden, da die Fläche aus Sicht der Stadt entweder für Parkplätze oder eine Tiefgarage gebraucht wird. Allerdings: Die endgültige Entscheidung, ob die Unterkünfte tatsächlich entfernt werden können, soll erst 2024 fallen. „Es sieht nicht so aus, als reduzierten sich die Flüchtlingsströme“, mahnte Thomas Plagemann (Grüne, Plieningen), und auch Vertreter anderer Fraktionen warnten davor, so lang zu warten. Stattdessen wurde folgendes vorgeschlagen: Warum nicht die Tiefgarage unmittelbar unter einer Halle im Zentrum des Sportgeländes bauen, statt sie seitlich unter der jetzigen Asylfläche zu errichten?

Diese Idee hatte die Stadt bislang nicht auf dem Schirm gehabt. Johannes Klieber vom Hochbauamt lobte den „guten Impuls, das können wir prüfen“. Lorenz Bock sprach zwar von „sehr beengten Verhältnissen, aber wir werden die Herausforderung annehmen“. Bereits im November soll das Ergebnis der Machbarkeitsstudie präsentiert werden.