Die Busse der Linien 65, 70 und zeitweise 76 folgen oft kurz aufeinander. Dann kommt wieder lange kein Bus. Das bringt Probleme mit sich. Nun werden Forderungen laut, dass das anders wird.

Plieningen/Birkach - Wer wochentags in Birkach auf einen Linienbus nach Plieningen wartet – oder umgekehrt –, hat nicht selten die Auswahl zwischen gleich zwei, manchmal sogar drei Bussen, die fast gleichzeitig die Haltstellen anfahren. Grund für das häufig auftretende Überangebot ist der geringe Taktabstand, mit dem in den beiden Stadtbezirken vor allem tagsüber die Linien 65, 70 und zeitweise 76 aufeinander folgen. Kommt am Nachmittag dann noch die Linie 74 nach Nürtingen dazu, kann es wegen der Konvoifahrt in Gelb auf den engen Durchfahrtsstraßen in Birkach schon mal zum Stau kommen. Und an den kurzen Haltebuchten wie am Birkacher Friedhof wird es für die wartenden Busse häufig eng.

 

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Das Linksbündnis im Birkacher und Plieninger Bezirksbeirat will sich deshalb bei der SSB dafür stark machen, die Taktungen der Linien 65 und 70 „zu entzerren“. Die kurze Abfolge zwischen den Buslinien sei nicht optimal, so die Plieninger und Birkacher Bezirksbeiräte Gerhard Hütter und Sebastian Exner (Die Fraktion). Tatsächlich beträgt der Abstand zwischen den Linien 65 und 70 laut Aushangfahrplan am Birkacher Friedhof tagsüber nur zwei Minuten, an der Haltstelle Post in Plieningen ist es zeitweise nur eine Minute, und an der Garbe kommen 65er und 70er mitunter schon fahrplanmäßig zur selben Zeit an. Wenn zwei Busse gleichzeitig an den Haltstellen stehen, sagt Gerhard Hütter, „verlieren die wartenden Fahrgäste beim Einstieg leicht den Überblick“. Im Umkehrschluss führe das rasche Aufeinanderfolgen der Busse zu unnötig langen Wartezeiten, wenn ein Konvoi eine Haltstelle bereits passiert habe.

Busse sollten auch die Stadtbahnhaltestelle anfahren

Auch, dass die Linie 70 aus beiden Fahrtrichtungen nicht direkt die Endhaltestelle der Stadtbahnlinie U3 in Plieningen anfährt, ist aus Sicht der Links-Fraktion alles andere als optimal. „Nachdem die Linie 65 fahrgastfreundlich an der Endstation Plieningen hält und somit ein direktes Umsteigen ermöglicht, soll überprüft werden, ob auch die Linie 70 mit dem Ziel Seemühlenweg entsprechend geleitet werden kann“, heißt es im Antrag des Linksbündnisses, der am Montagabend im Doppelgremium zur Abstimmung stand.

Nach dem Willen der Bezirksbeiräte wäre es in diesem Zusammenhang zudem geboten zu überprüfen, ob die Linie 70 ab Ruhbank in Zukunft auch in den Abendstunden bis 23 Uhr im 20-Minuten-Takt verkehren könnte. Bislang fährt der 70er nur zwischen 19.26 Uhr und 21.28 Uhr im kurzen 20-Minuten-Takt, anschließend lediglich noch halbstündlich. „Wir sind schließlich eine Großstadt“, so Gerhard Hütters Argument für einen engeren Takt auch in den späteren Abendstunden.

Die Forderungen des Linksbündnisses treffen bei allen Fraktionen der beiden Bezirksgremien auf Zustimmung: So betont der Birkacher Bezirksbeirat Joachim Kausch (Grüne), dass „die Anregung sinnvoll ist“. Jürgen Holzwarth von der CDU unterstreicht, die Änderungen seien zwar „wünschenswert“, hält es jedoch für geboten, „dabei nicht aus dem Auge zu verlieren, dass auch die Linie 65 mittelfristig im Zehn-Minuten-Takt fahren sollte“.