Die Stadt wächst und mit ihr die Investitionen. Etwa 4,3 Millionen Euro kostet das neue Kinderhaus.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Plochingen - Plochingen investiert kräftig in die Kinderbetreuung. 4,3 Millionen Euro kostet das neue Kinderhaus, das auf dem Gelände des Johannitergartens in der Hindenburgstraße entsteht. Der Bürgermeister Frank Buß hat kürzlich selbst den Spaten in die Hand genommen, um die Bauarbeiten symbolisch zu beginnen. Verläuft alles nach Plan, soll das Kinderhaus im Jahr 2020 fertig sein.

 

„Wir haben wieder eine stärkere Geburtenrate“, kommentiert der Bürgermeister, „außerdem sind wir nach wie vor eine Stadt, die durch Zuzug gekennzeichnet ist“. Die Gründe dafür seien einerseits die gute Auftragslage der Industrie, andererseits sei Plochingen als der Wirtschaftsstandort nach wie vor attraktiv.

Die Zeit der Kindergartenneubauten ist noch lange nicht vorbei

Als Frank Buß vor geraumer Zeit den Kindergarten in der Beethovenstraße einweihte, hatte er eigentlich geglaubt, dass die Zeit des Kindergartenbaus in Plochingen auf geraume Zeit vorbei sei. Aber die Prognosen haben sich geändert. Übrigens nicht die Prognosen, was die Anzahl von Kindern in der Stadt betrifft, sondern auch die Finanzprognosen. Die explodierenden Baupreise in den letzten Jahren haben dazu geführt, dass das Kinderhaus nunmehr mit 4,3 Millionen Euro veranschlagt ist. Etwa 15 Prozent der Baukosten werden vom Land und vom Bund bezuschusst. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind das rund 675 000 Euro.

Doch nicht die Investition ist es, die dem Bürgermeister Sorgen macht, sondern der Unterhalt. Eine Kindergartengruppe koste 200 000 bis 250 000 Euro im laufenden Betrieb, rechnet Frank Buß vor. Das Kinderhaus wird einmal vier Gruppen haben für Kinder über drei Jahre und eine Gruppe für Kinder unter drei Jahre, insgesamt werden in dem Bau etwa 90 Kinder unterkommen.

Der zehnte Kindergarten im Stadtgebiet

Es ist der zehnte Kindergarten im Stadtgebiet, vier davon unterhalten die Kirche, sechs die Stadt. Bislang kann Plochingen 43 Prozent der Kinder in Ganztageseinrichtungen unterbringen. Wenn das Haus am Johanniterpark fertig ist, dann werden es 50 Prozent sein. Im Vergleich zu vielen anderen Kommunen hat Plochingen damit einen relativ hohen Deckungsgrad.

Rund 200 000 Euro fallen zusätzlich an, weil die Stadt die Hindenburgstraße umbauen muss. An der Ecke zum Hermannsbergweg soll die Straße vergrößert werden, damit die Eltern ihre Autos leichter wenden können, weil die Hindenburgstraße später zu einer Sackgasse wird.

Auch geht es im neuen Kinderhaus im Johanniterpark überaus ökologisch zu. Auf das Dach kommt eine Photovoltaikanlage, geheizt wird mit den Leitungen des Blockheizkraftwerkes, das auch das Gymnasium Plochingen versorgt.