Im Zuge der Esslinger Lärmaktionsplanung soll die Buslinie 140 gekappt werden. Davon sind die Rathauschefs aus Plochingen und Altbach, mit denen im Vorfeld nicht gesprochen wurde, wenig begeistert.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Mit „großer Sorge“ haben der Plochinger Bürgermeister Frank Buß und sein Altbacher Kollege Martin Funk die Vorschläge zur vierten Stufe des Lärmaktionsplans der Stadt Esslingen zur Kenntnis genommen. Vor allem die geplante Verkürzung der Buslinie 140, die eine wichtige Verbindung von Plochingen über Altbach nach Esslingen darstellt, macht ihnen Kummer.

 

Grundsätzlich begrüßen die beiden Rathauschefs, wie sie in einer Stellungnahme betonen, „Maßnahmen zur Reduzierung von Lärm, da diese dem Schutz und der Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger dienen“. Lärmminderung sei ein berechtigtes Anliegen, dem man sich verpflichtet fühle. „Unverständnis herrscht bei uns jedoch darüber, dass weitreichende Entscheidungen zur Ausgestaltung des öffentlichen Nahverkehrs – und hier speziell zur Buslinie 140 – ohne vorherige Abstimmung mit den betroffenen Nachbarkommunen getroffen oder öffentlich diskutiert wurden“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Keine Abstimmung mit den Nachbarn

In der Tat profitiert die Bevölkerung der beiden Kommunen vom bisherigen Verlauf der Linie 140. Sie bietet einen direkten und umstiegsfreien Anschluss zum und vom Esslinger ZOB, was für Pendlerinnen und Pendler ebenso wie für Schülerinnen und Schüler ein großer Vorteil ist.

Eine Linien-Verkürzung hätte aus Sicht von Buß und Funk „gravierende Auswirkungen auf die Nutzbarkeit des ÖPNV-Angebots, da eine Unterbrechung dieser Direktverbindung eine Einschränkung der Mobilität darstellt und die klimapolitisch gewollte Attraktivität des ÖPNV schwächt“. Selbst wenn alternative Umsteigemöglichkeiten geschaffen werden sollten, könnten diese die Nachteile einer Streckenkürzung nicht kompensieren – weder in zeitlicher noch in praktischer Hinsicht.

Trotz eigener S-Bahn-Haltestellen sei es Plochingen und Altbach ein Anliegen, den Busverkehr als leistungsfähige Ergänzung und Verbindung zu erhalten und auszubauen, statt ihn zu schwächen, erklären die Bürgermeister. „Der Schutz der Umwelt umfasst nicht nur den Aspekt der Lärmvermeidung, sondern ebenso die Reduktion von CO₂-Emissionen, wobei der öffentliche Nahverkehr eine Schlüsselfunktion erfüllt.“

Buß und Funk hätten es „wünschenswert und angemessen“ gefunden, im Vorfeld gemeinsam über die Zukunft der Buslinie 140 zu sprechen und tragfähige Lösungen zu entwickeln – nicht zuletzt mit Blick auf den Schülerverkehr, der besondere Beachtung verdiene, wie sie sagen. Ihre Forderung lautet: „Die aktuelle Planung zur Verkürzung der Buslinie 140 muss überdacht und mit den betroffenen Städten und Gemeinden besprochen werden.“