Seit nunmehr zehn Jahren kann man am Plochinger Gymnasium das Abitur auch in neun statt in acht Jahren machen. Jetzt soll der Schulversuch noch einmal verlängert werden.

Seit nunmehr zehn Jahren kann man am Plochinger Gymnasium das Abitur auch in neun statt in acht Jahren machen. Jetzt soll der Schulversuch noch einmal verlängert werden.

 

Mancher rechnet damit, dass das neunjährige Gymnasium auch in Baden-Württemberg wieder zum Standard wird. Mindestens sieben Bundesländer sind bereits zu G9 zurückgekehrt oder hatten es – wie Rheinland-Pfalz – immer beibehalten. Auch in Baden-Württemberg kommt die Diskussion wieder in Gang. Er rechne allerdings nicht damit, dass die Landesregierung noch in dieser Legislaturperiode etwas verändern wird, sagte Bürgermeister Frank Buß. Das Plochinger Gymnasium nimmt aber schon seit zehn Jahren am Schulversuch G9 teil, bietet also beide Geschwindigkeiten parallel an.

Nur eine Klasse G8 und bis zu sechs Klassen G9

Für die G9-Schüler wird die Unterstufe gestreckt, sie haben vier Jahre Zeit für Klasse fünf bis sieben. Danach, von Klasse 8 an, geht’s gemeinsam weiter. Dieses Modell kann nun auf Antrag der Stadt noch einmal bis zum Schuljahr 2028/29 verlängert werden. Die schulischen Gremien haben bereits zugestimmt, jetzt war der Gemeinderat ebenfalls einstimmig dafür. Schließlich wird das langsamere Tempo eindeutig von den Eltern bevorzugt: Regelmäßig kommt im Gymnasium nur eine Klasse G8 zusammen, währende es bei der neunjährigen Variante fünf oder sechs sind.

Da gäben die Eltern klar die Richtung vor, waren sich die Ratsmitglieder einig. Es wäre gut, wenn das Land eine grundsätzliche Entscheidung träfe, was man zukünftig wolle, meinte Bettina Straub (CDU). Der aktuelle Schulversuch sei „kein echtes G9“ sondern strecke lediglich den Stoff von G8. Peter Blitz (OGL), selbst Lehrer am Gymnasium, verteidigte das Modell: „Es macht einfach Sinn, in die Unterstufe zu investieren.“ Die gute Grundlage mache sich bezahlt. Im Übrigen profitierten davon auch die G8-Schüler, weil sie unter ähnlich Motivierten seien und gemeinsam Gas geben könnten. Harald Schmidt (ULP) führte zudem an, dass G9 mehr Freizeit für die Schülerinnen und Schüler bedeute.