Die Extremsportlerin Steffi Praher will Mitte Januar den Remstal-Höhenweg rennen – nonstop rund 250 Kilometer. Ziel ist das Olgäle in Stuttgart.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Plüderhausen - Wer 30 Jahre alt wird, lädt einen Haufen Freunde ein und feiert mit ihnen ein rauschendes Fest. Meistens wird ordentlich gebechert und bis in das Morgengrauen hinein getanzt. Bei Steffi Praher aus Plüderhausen (Rems-Murr-Kreis) ist es am 18. Januar so weit. Sie feiert allerdings ein bisschen anders – und macht sich selbst ein ziemlich verrücktes Geburtstagsgeschenk.

 

Steffi Praher ist eben von ihrem täglichen Trainingslauf zurück gekommen und sagt: „Ich bin nicht so der Feiertyp.“ Sie habe sich schon vor einiger Zeit vorgenommen, spätestens bis zu ihrem rund Geburtstags eine „coole Aktion“ zu starten. Jetzt steht fest, dass die Sache genau an ihrem Dreißigsten über die Bühne gehen soll. Steffi Praher strahlt über das ganze Gesicht – und dann erzählt die Bürokauffrau und Mutter von zwei kleinen Mädchen, die als Fitnesstrainerin im Schorndorfer Oscar-Frech-Bad arbeitet, dass sie an ihrem Ehrentag rennen wird. Von morgens bis abends rennen, rennen, rennen. Ganz egal, ob es schneit oder bitter kalt ist, ob es wie aus Kübeln gießt. Was auch immer passiert – sie werde rennen, insgesamt etwa 250 Kilometer am Stück, möglichst ohne längere Verschnaufpausen.

Die Ausdauersportlerin will am Donnerstag, 17. Janaur, gegen 2 Uhr in der Nacht ihren Mammut-Benefizlauf starten. Startpunkt ist in Fellbach bei der neuen Kelter. Bis spätestens Samstag, 19. Janaur, will die Frau, die alle paar Wochen ein Paar neue Laufschuhe braucht, den kompletten Remstal-Höhenweg ablaufen. Über Aichwald, Weinstadt, Winterbach, Schorndorf, Plüderhausen, weiter über Schwäbisch Gmünd, Waldstetten und Heubach bis nach Essingen (Ostalbkreis), wo die Rems entspringt. Dann zurück in Richtung Stuttgart über Mögglingen, Lorch, Remshalden und Korb bis zum Ziel des Höhenwegs in Neckarrems. Zusammen rund 226 Kilometer.

Für Steffi Praher ist am Ende des Höhenwegs aber immer noch nicht Schluss. Sie will weiter joggen bis zum Olgäle in Stuttgart. Das Geld, das bei dem Benefizlauf zusammen kommt, erhält die Kinderkrebsstation. Wer mit laufen will, muss sich vorher bei Steffi Prahers Team um Oliver Halder anmelden und sollte spenden. „Spenden darf natürlich jeder, nicht nur die Läufer “, sagt Halder, der in Winnenden eine Werbeagentur betreibt und auch andere Ausdauersportler unterstützt, etwa den Extremschwimmer Bruno Dobelmann. Bis dato seien ein paar hundert Euro zusammen, doch die Läuferin erwartet, dass insbesondere während und nach dem Rennen deutlich mehr gegeben wird.