Der Umbau der Uhlandschule zur Plusenergieschule wird statt 15,1 Millionen Euro wohl gut 17 Millionen kosten.

Rot - Als eine von bundesweit drei Lehranstalten soll die Uhlandschule zur Plusenergieschule umgebaut werden. Das bedeutet, sie soll mehr Energie liefern als verbrauchen. Unterm Strich kann langfristig Geld gespart und sogar verdient werden. Bevor es so weit ist, muss die Stadt allerdings ihre Kasse ein ganzes Stück weit öffnen. Da die Gesamtkosten für das Vorhaben von 15,1 Millionen auf gut 17 Millionen Euro gestiegen sind und eventuell auch Sponsorengelder wegfallen, erhöht sich der städtische Anteil von ursprünglich acht Millionen auf knapp 13 Millionen Euro.

 

Die Stadt muss fast 5 Millionen Euro mehr bezahlen

Insgesamt 7,1 Millionen Euro, so die Ausgangsplanung, hätten vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und drei Industriepartnern kommen sollen: der EnBW, der Robert Bosch GmbH sowie der Firma Saint Gobain. Der Anteil des Bundes wird sich nach momentanem Sachstand von 4,4 Millionen Euro auf 3,7 Millionen reduzieren. Wie viel Geld seitens der drei Industriepartner in das Projekt fließt, scheint nach aktuellem Stand noch in den Sternen zu stehen.

1,3 Millionen Euro hätten von der Firma Bosch kommen sollen. Allerdings gibt es Probleme mit dem Konzessionsverfahren. Ob und wie die geklärt werden können und ob die vorgesehenen 1,3 Millionen Euro doch noch fließen, muss sich erst noch herausstellen. „Ich hoffe, dass im Hause Bosch noch nicht das letzte Wort gesprochen wurde“, sagt Jürgen Görres vom Amt für Umweltschutz. Das letzte Wort im Falle EnBW wird wohl beim Bundeskartellamt und der Bundesnetzagentur liegen. Diese beiden Institutionen wurden von der Stadt angerufen, um rechtliche Fragen zu klären. Auch hier geht es um Konzessionsprobleme – und um 1,1 Millionen Euro von der EnBW. Keine Schwierigkeiten scheint es bislang mit der Firma Saint Gobain zu geben. Deren Vertreter haben den Vertrag über 0,27 Millionen Euro bereits unterschrieben.

Sponsorengelder fallen weg

Einerseits fallen wohl Sponsorengelder weg, andererseits hat sich das Vorhaben auch verteuert. Laut Jürgen Görres liegt dies unter anderem daran, dass an den Planungen für die innere Struktur der Uhlandschule einiges verändert worden ist. „Das Konzept hat deutlich an Qualität gewonnen“, sagt Görres. Beispielsweise sollen die Räume so ausgestattet werden, dass sie für Gymnasialunterricht geeignet sind.

Im Vergleich zu den Ausgangsplanungen wird sich das Vorhaben zeitlich nach hinten verschieben. Ging man bei der Stadt zunächst von einer Fertigstellung bis Herbst 2014 aus, so ist nun Anfang 2016 angedacht. Laut Jürgen Görres sollen die Container, in denen die Schüler während des Umbaus unterrichtet werden, in der ersten Jahreshälfte 2013 aufgestellt werden. Bis zu den Sommerferien könnten die Mädchen und Buben dann umziehen, danach sollen Arbeiter und Bagger anrücken. Bezogen werden könnte die Schule im September 2015.

Gemeinderat entscheidet am 31. Januar

Am gestrigen Dienstag hat sich der Ausschuss für Umwelt und Technik mit der Kosten- und Terminsituation des Vorhabens beschäftigt. Laut Görres gab es dabei keine negativen Signale aus Reihen der Stadträte. Am 30. Januar wird im Verwaltungsausschuss über das Thema beraten, einen Tag später folgt dann die Beschlussfassung des Gemeinderats.

Im Anschluss an den eigentlichen Umbau zur Plusenergieschule ist ein zweiter Bauabschnitt geplant, der eng mit dem Projekt „Schulcampus Rot“ verknüpft ist. Unter anderem ist dabei vorgesehen, Sporthalle und Pavillon der Uhlandschule abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen, in dem auch Kinder anderer Schulen unterrichtet werden können. Einen konkreten Zeitplan für den zweiten Bauabschnitt gibt es noch nicht.