Dank des überragenden Podolski kann Köln in derBundesliga zu Hause doch noch gewinnen.

Köln - Dank des überragenden Lukas Podolski kann der 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga zu Hause doch noch gewinnen: Das Team von Trainer Stale Solbakken bezwang am Sonntag 1899 Hoffenheim mit 2:0 (1:0) und feierte damit seinen ersten Heim-Dreier seit dem 14. Mai 2011. Acht Tage nach der 4:1-Derby-Gala bei Bayer Leverkusen drehte Podolski erneut auf.

 

Vor 45.500 Zuschauern im RheinEnergie-Stadion glänzte Podolski bei spätsommerlichen Temperaturen als Vorlagengeber für Mato Jajalo beim 1:0 (20.) und mit seinem vierten Saisontor als Vollstrecker zum 2:0 (63.). Wegen des hohen Verkehrsaufkommens rings um das Stadion hatte die Partie mit zehnminütiger Verzögerung begonnen, im Spiel selbst waren dann die Hoffenheimer meist einen Schritt zu spät dran.

Dabei musste Solbakken durch die Verletzungen von Kapitän Pedro Geromel und Neuzugang Ammar Jemal und die Sperre von Miso Brecko seine Viererkette gleich auf zwei Positionen umstellen. Andrezinho verteidigte rechts, Christian Eichner links - im siebten Saisonspiel bereits zum sechsten Mal eine veränderte Defensiv-Formation, aber die war lange arbeitslos. Bis zur 20. Minute neutralisierten sich beide Teams.

Die zahlreichen Positionswechsel der ballsichereren Gäste blieben ohne Wirkung, die Angriffsbemühungen der Kölner zunächst ohne Präzision. Die Partie dümpelte vor sich hin, bis Jajalo zum Balleroberer, Vorbereiter und Torschütze in Personalunion wurde. Der Kroate nahm im Mittelfeld Sebastian Rudy den Ball ab, setzte Podolski auf dem linken Flügel ein und dessen Hereingabe in den Rücken der Abwehr veredelte er zum 1:0 (20.).

Hoffenheims Offensive zu harmlos

Plötzlich war was los. Angetrieben vom starken Podolski, setzten die Platzherren nach. Bei der TSG stimmte plötzlich die Zuordnung nicht mehr. In der 27. Minute prüfte Podolski Hoffenheims Keeper Tom Starke mit einem 20-Meter-Schuss, in der 38. Minute versemmelte Milivoje Novakovic nach schöner Podolski-Vorarbeit aus aussichtsreicher Position.

Die hochgelobte Gäste-Offensive fiel dagegen in den ersten 45 Minuten vor allem durch Harmlosigkeit auf. Bis auf einen flatternden Distanz-Knaller von Rudy (31.), bei dem Kölns Keeper Michael Rensing unsicher wirkte, überboten sich Ryan Babel, Firmino und Co. an Zurückhaltung.

So hatte sich Hoffenheims Coach Holger Stanislawski die Dienstreise vor seinem 42. Geburtstag am Montag nicht vorgestellt. Nichts zu sehen vom Tempofußball, mit dem sein Team immerhin vier der vergangenen fünf Spiele gewonnen hatte und neben den Bayern schon als Mannschaft der Stunde gefeiert wurde. Immer wieder rannten sich die Hoffenheimer in den beiden Viererketten der Kölner fest.

Das Team scheint Solbakkens System langsam zu verstehen. Mit Ballbesitzfußball wollten die Kraichgauer nach der Pause die Wende erzwingen, doch der 1. FC Köln hielt mit überzeugendem Zweikampfverhalten dagegen und nutzte geschickt die sich jetzt bietenden Räume. Podolski war an nahezu jeder gefährlichen Aktion beteiligt. In der 52. Minute scheiterte der Nationalspieler noch knapp, zwölf Minuten später verwertete der 26-Jährige ein Zuspiel von Eichner zum verdienten 2:0. Bei den überraschend harmlosen Hoffenheimern blieb auch danach bis auf Babels Kopfball (87.) aufs Netz vieles Stückwerk. Zuletzt hatten sie am 2. April 2011 in der Liga kein Tor geschossen.