Polarlichter in Deutschland – schon lange waren die Chancen auf eine Sichtung nicht so gut, selbst im Süden. Wie sind die aktuellen Aussichten?
Polarlichter gibt es auch in Deutschland – seltener als in Nordeuropa, aber wegen der aktuell sehr hohen Sonnenaktivität auch hierzulande. Kürzlich meldete die Nasa, dass das noch einige Monate so bleiben könnte.
Wie sieht es ganz aktuell aus? Eine Art Polarlicht-Wetterbericht bieten die Seiten polarlicht-vorhersage.de, sonnen-sturm.info oder SpaceWeatherLive. Sie untersuchen unter anderem den auf der Erde messbaren KP-Index (Schwankungen des Erdmagnetfelds durch solare Teilchenstrahlung) oder erstellen Prognosen zum Sonnenwind.
Polarlichter durch Sonneneruption
Eine Vorhersage ist möglich, weil die Röntgenstrahlung, die bei einer Sonneneruption freigesetzt wird, schon nach wenigen Minuten messbar ist. Bei Kachelmannwetter findet man eine „Aurora Vorhersage“ für Europa.
Polarlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwinds in die Erdatmosphäre eindringen und Atome oder Moleküle anregen, Licht abzugeben. Wegen der hohen Sonnenaktivität ist das seit einigen Monaten häufiger als sonst der Fall. Deshalb liest man aktuell immer wieder Berichte zu Polarlichtern.
Polarlicht-Vorhersage für Deutschland
Das privat betriebene „Polarlicht-Archiv“ sammelt Sichtungen aus der ganzen Welt, bevorzugt aber aus dem deutschsprachigen Raum. Eine Auswertung dieser Sichtungen bis einschließlich August zeigt, dass wir aktuell wieder einen Höhepunkt der Sonnenaktivität erleben. Im Herbst dürfte es ähnlich intensiv weitergehen.
Menschen in Norddeutschland haben deutlich größere Chancen, Polarlichter zu sehen. Das hat mit dem Aufbau des irdischen Magnetfelds zu tun – am häufigsten treten Polarlichter an den Polen auf, nur bei besonders starker Aktivität sieht man sie auch weiter südlich.
Aurora Borealis und Aurora Australis
- Definition: Polarlichter, auch bekannt als Aurora Borealis (Nordlichter) und Aurora Australis (Südlichter), sind natürliche Lichtphänomene.
- Ursprung: Sie Entstehen durch den Zusammenstoß von Sonnenwind mit der Erdatmosphäre.
- Farben: Typische Farben sind Grün, Rot, Blau und Violett, abhängig von der Art der Gase in der Atmosphäre.
- Geografische Regionen: Am häufigsten in den Polarregionen, insbesondere in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland), Kanada und Alaska.
- Beste Zeit: Sichtbar in den Wintermonaten, wenn die Nächte lang und dunkel sind.
- Einfluss der Sonne: Aktivität der Polarlichter korreliert mit Sonnenzyklen und solaren Ausbrüchen.
Polarlichter auf Karte (Aurora Borealis)
Die folgende Karte zeigt alle Sichtungen bis einschließlich August 2024. Je größer ein Punkt, desto mehr Sichtungen wurden an diesem Ort gemeldet. Sie können auf die Punkte klicken, um Details zu erfahren.
In Norddeutschland sowie rund um Dresden wurden also deutlich mehr Sichtungen gemeldet als in Süddeutschland. Aus Baden-Württemberg wurden etwa in Waghäusel (Kreis Karlsruhe) und Tübingen wiederholt Sichtungen gemeldet. Vergangene Woche waren dort Polarlichter zu sehen – und in den kommenden Nächten womöglich wieder. Polarlichter kennt man auch unter dem Fachbegriff „Aurora Borealis“.