1. Energiekonzept: In den Bundestagswahlkampf 2009 platzte die Nachricht, dass die Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) eine Studie unter Verschluss halte, in der sich Wissenschaftler für die Atomkraft aussprechen. Die Nationale Akademie und die Technikakademie hatten sich jedoch jeder Empfehlung enthalten und bloß ihr fertiges Gutachten aus dem Wahlkampf heraushalten wollen. Die Forscher reagierten allerdings und stellten es noch vor der Wahl ins Internet.

 

2. Laufzeitverlängerung: Im Herbst 2010 präsentierten Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) gemeinsam ein Gutachten der Institute Prognos, EWI und GWS. Röttgen sagte damals, dass sich eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke laut Gutachten nur „marginal“ auf Strompreise und CO2-Emissionen auswirke. Brüderle vertrat die Gegenposition, ohne sie zu belegen. Die Szenarien des Gutachtens gelten als unsicher.

3. Integration: Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte Anfang März mit Blick auf eine Studie der privaten Jacobs-Universität Bremen, dass 48 Prozent der nicht-deutschen jungen Muslime im Land nicht integrationswillig seien: „Die Multikultiillusion ist gescheitert!“ Der Studienleiter Klaus Boehnke protestierte: Die Studie zeige vielmehr, dass sich 80 Prozent der deutschen Muslime durchaus integrierten. Er empfiehlt ihnen, eine bikulturelle Identität zu entwickeln.amd