Politikfinanzierung AfD muss Fehler bei Parteispende korrigieren
2019 erhielt die AfD eine Spende aus dem angeblichen Ort „Kutagarb“. Die Bundestagsverwaltung verlangt nun eine Korrektur. Auch eine weitere Adresse ist fragwürdig.
2019 erhielt die AfD eine Spende aus dem angeblichen Ort „Kutagarb“. Die Bundestagsverwaltung verlangt nun eine Korrektur. Auch eine weitere Adresse ist fragwürdig.
Berlin - Die AfD hat die Adresse eines Spenders in ihrem Rechenschaftsbericht falsch angegeben und muss diesen nun korrigieren. Ein Mann namens Mortimer von Zitzewitz hatte vor zwei Jahren 50 000 Euro an die Partei gespendet. Als Adresse gab die AfD den Ort „Kutagarb“ an, der in Thailand liegen sollte. Nach Recherchen unserer Zeitung gibt es diesen Ort so wohl nicht– sowohl die Deutsche Botschaft in Bangkok als auch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie bestätigten das. Entsprechende Hinweise stießen bei der Bundestagsverwaltung eine Sachverhaltsklärung an.
Zunächst hatte die Partei angegeben, die Anschrift sei nach Eingang der Spende überprüft worden und habe sich bestätigt. Nach weiteren Nachfragen musste sie jedoch zurückrudern: „Bei der Adresse von Herrn Zitzewitz gab es einen Übertragungsfehler“, teilt die Pressestelle inzwischen mit. Die korrigierte Adresse habe sie an die Bundestagsverwaltung weitergegeben. Die bestätigt den Vorgang – und verlangt eine Korrektur des Rechenschaftsberichtes. Die neue Adresse enthält nicht mehr den Ort „Kutagarb“, sondern stattdessen ein Dorf namens „Ban Kutdtakabtung Moo 17“.
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Bei dem Spender Mortimer von Zitzewitz handelt es sich nach Spiegel-Berichten womöglich um einen ehemaligen Waffenhändler. Er ist deutscher Staatsbürger, weshalb die Spende aus dem Ausland legal ist. In den Jahren 2017 und 2018 hatte Zitzewitz bereits von einer Adresse in Bangkok gespendet, die allerdings ebenfalls weder von der Botschaft noch von verschiedenen Online-Kartendiensten zu finden ist. Die Bundestagsverwaltung will diesen weiteren Hinweisen nun nachgehen.