Fröhlich ist beim CSD in Stuttgart gefeiert worden – doch jetzt hallen politische Misstöne nach. Sexismus-Vorwürfe treffen die CDU. Die SPD spielte vor der Parade den falschen Song. Und der CSD-Sprecher kritisiert, dass OB Frank Nopper lieber bei Andrea Berg war.

Mit etwa 300 000 Teilnehmenden und 100 Formationen war es die größte Parade in der Geschichte des CSD in Stuttgart. Friedlich und fröhlich feierte die Stadt. Zurück geblieben ist aber politischer Zündstoff. Die SPD steht im Schussfeld, weil auf ihrem Truck der als frauenfeindlich kritisierte Partysong „Layla“ zu hören war. „Das Lied wurde nur wenige Takte beim Aufstellen der Formationen gespielt“, stellt CSD-Sprecher Detlef Raasch klar, „nicht bei der eigentlichen Parade.“ Man habe den Ballermann-Hit rechtzeitig vor dem Start der Demo gestoppt.

 

Kritik am ersten CDU-Truck in der Geschichte des CSD in Stuttgart

Die CDU wird kritisiert, weil sie auf ihrem Truck ein Plakat mit einem Männerhintern durch die Stadt gefahren hat (Aufschrift: „Europa geht uns nicht am A... vorbei“). In der Partei heißt es, man habe ein Motiv gewählt, das man ihr nicht zutraue. Die Debatte werde man „als Inspiration“ für bessere Ideen im nächsten Jahr nehmen. Detlef Raasch kritisiert, dass OB Frank Nopper auf dem ersten CDU-Truck in der CSD-Geschichte fehlte, weil ihm ein Konzert von Andrea Berg wichtiger gewesen sei. „Wenn er es ernst meint mit den Anliegen der queeren Bevölkerung, dann hätte er bei der Parade bei der CDU mitfahren müssen“, sagt Raasch, „Andrea Berg singt noch öfter.“ Zum Straßenfest am Sonntag sei aber Nopper gekommen.

Kritik gab es auch an Postkarten, die sich gegen Feministinnen richten, die transgeschlechtliche Personen ablehnen. Die Karten stammten aus dem Arbeitskreis Queer der Linken, nicht aber vom Kreisverband.