Mit einem Gebet zum Gedenken an die Toten der Bahnkatastrophe hat am Mittwochnachmittag der politische Aschermittwoch der AfD begonnen. Daniel Rottmann, der AfD-Kandidat für den Wahlkreis Ehingen, stimmte danach die rund 400 Gäste im halb gefüllten Saal des Tagungszentrums Blaubeuren auf einen langen Abend ein. Die Europaabgeordnete Beatrix von Storch stand ebenso auf der Rednerliste wie die Spitzen der Bundespartei, Alexander Gauland und Paul Hampel. Um die Stimmung im Saal zu heben, betrieb er ausgiebige Presseschelte, um dann an den Landtagsspitzenkandidaten der AfD, Jörg Meuthen, überzuleiten. Meuthen wählte, abgesehen von ein paar Spitzen gegen den politischen Gegner, eine für eine Aschermittwochsveranstaltung eher sachliche Tonlage, als er Erfolg und die Ziele der AfD beschrieb: „Die AfD mischt den Wahlkampf auf wie vor ihr nur die Grünen. Den Bundestagseinzug haben wir, ein halbes Jahr nach unserer Gründung, noch knapp verpasst, eine respektable Leistung. Seither sind wir in jedes Parlament eingezogen, bei jeder Wahl.“ Woher dieser Erfolg komme? Es sei nicht alleine die aktuell zu beobachtende Völkerwanderung. „Es spricht sich herum, dass die AfD viel breiter aufgestellt ist, als unsere Gegner behaupten. Wir haben alternative Politikansätze zum Einheitsbrei der anderen Parteien – man kann die in gewisser Weise alle in einen Topf werfen.“

 

Dieser Erfolg sei der Grund dafür, dass „die anderen Parteien so unfair auf uns eindreschen.“ Die von den politischen Gegnern benutzte „Rechtsaußen-Keule“ treffe nicht. „Die Vorwürfe sind schlicht Quatsch. Das ist eine Verrohung der Auseinandersetzung, die mich erschreckt.“ Als Beispiel dafür nannte Meuthen die Diskussion um die Teilnahme der AfD an den Diskussionsrunden in der ARD. Vor allem die SPD habe sich einem Gespräch verweigert. Die Begründung des „kleinen Nils“, sagte Meuthen: mit Rassisten rede er nicht. „Das ist unteres sittliches Niveau.“ Grüne und CDU hätten sich mittlerweile diesem Niveau angeschlossen. Die CDU ihrerseits befinde sich im Zustand höherer Wirrnis. Der CDU-Landeschef Thomas Strobl folge dem Kurs der AfD, andere hielten noch an dem „Wir schaffen das“ fest. Die AfD habe bei diesem Thema ein klares Programm: Aufnahmestopp, Aufnahmezentren in den Flüchtlingsländern und Abschiebung. Vor der Veranstaltungshalle der AfD demonstrierten etwa 50 Mitglieder der Antifa und blockierten eine Zufahrt. Zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam es nicht.