Vom Süßigkeiten-Raub bis zum tödlichen Drama: Feierlichkeiten zum Halloween-Fest haben in der Nacht zum Donnerstag die Polizei beschäftigt und zu kuriosen Einsätzen geführt. Auch in Baden-Württemberg mussten die Einsatzkräfte ausrücken.

Berlin - Vom Süßigkeiten-Raub bis zum tödlichen Drama: Feierlichkeiten zum Halloween-Fest haben in der Nacht zum Donnerstag die Polizei beschäftigt und zu kuriosen Einsätzen wie „Eier-Razzien“ geführt. Während hierzulande meist Sachschäden durch Schmierereien oder Verletzungen nach Eierwürfen gemeldeten wurden, starben in Madrid drei Frauen bei einer Massenpanik auf einer Halloween-Party.

 

Auch in Baden-Württemberg mussten die Einsatzkräfte ausrücken: Im Landkreis Esslingen wurden mehrere 100 Eier, 200 Böller, Leuchtraketen und selbst gebastelte Rauchbomben beschlagnahmt. Allein bei einer Kontrolle von sechs Kindern im Alter von 12 bis 14 Jahren im Maillepark in Esslingen wurden 200 Eier sichergestellt. Auch andere deutsche Polizeidienststellen meldeten derartige präventive Eier-Beschlagnahmungen.

Zahnpasta an der Garage, Ketchup auf dem Auto

In der Würzburger Innenstadt uferte die Party tausender geschminkter und verkleideter junger Leute aus. Einige warfen Eier gegen ein Hausfenster, andere beschmierten eine Garage mit Zahnpasta und ein Auto mit Ketchup. Polizisten mussten zudem etwa 50 Jugendliche aufhalten, die eine Halloween-Party stürmten.

Durch Eierwürfe unbekannter Täter wurde ein Busfahrer im nordrhein-westfälischen Wuppertal verletzt und musste seine Fahrt abbrechen. Weitaus schwerer verletzt wurden zwei Kinder in Osnabrück. Nachdem eine Frau Brandbeschleuniger in ein Feuer gekippt hatte, erlitten ihr sechsjähriger Sohn und ein elfjähriges Mädchen durch eine Stichflamme schwere Verbrennungen.

Jugendliche „Wegelagerer“ rauben Süßigkeiten

Mehrere Taten verzeichnete die Polizei im Nordosten der Republik. Ein 8 Jahre alter Junge und ein 13 Jahre altes Mädchen wurden in Rostock von drei unbekannten Jugendlichen gezwungen, ihre gesammelten Süßigkeiten herauszurücken. Dabei bedrohten sie das Mädchen mit einem Gegenstand, der auf den ersten Blick wie eine Pistole aussah. Auch in Schwerin zockte eine Gruppe 15-Jähriger die Halloween-Beute von zwei 12 Jahre alten Kindern ab.

Ältere Menschen fühlten sich in Rostock und Schwerin so sehr gestört von klingelnden Kindern, die wie in den USA üblich „Saures oder Süßes“ verlangten, dass sie die kleinen Geister, Hexen und Monster schubsten oder schlugen. Ein 84-Jähriger verstand den Spaß laut Polizei offensichtlich falsch und griff einem vier und einem sechs Jahre alten Mädchen ins Gesicht, um sie von seiner Wohnungstür wegzustoßen.

Falscher Alarm: Harmlose Großeltern

Noch handfester ging es in Trier zu. Dort soll nach Polizeiangaben ein 16-Jähriger prügelnd durch die Innenstadt gezogen sein. Der offenbar betrunkene Jugendliche wurde festgenommen, nachdem er mit einem Kumpel vier andere Menschen und einschreitende Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma angegriffen hatte.

Mancher Polizeieinsatz führte aber auch ins Leere: In Hattorf am Harz beobachtete eine besorgte Anwohnerin zwei Geister, die definitiv keine Kinder mehr waren. Polizisten stellten kurz darauf fest, dass es sich nicht um verkleidete Räuber, sondern um Großeltern handelte, die ihren Enkeln einen Schreck einjagen wollten.

Tote und Verletzte nach Panik und Schießerei

Zum tödlichen Ernst wurde Halloween in der spanischen Hauptstadt Madrid für drei junge Frauen. Sie starben nach Angaben eines Sprechers der örtlichen Rettungskräfte an Herzversagen und Atemstillstand während einer Panik auf einer großen Halloween-Party, zwei weitere Gäste wurden verletzt. Die Partygäste waren durch das Entzünden eines Feuers oder eines Böllers in Angst geraten.

In den USA wurden vier Menschen bei einer Halloween-Party verletzt. Auf einem Universitätsgelände in Los Angeles eröffnete ein Mann laut Polizei plötzlich das Feuer. Ein Mann wurde dabei mehrfach getroffen. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest.