Immer neue Erschütterungen – wie derzeit die Drohmails mit dem Absender „NSU 2.0“ – belasten die Polizei schwer. Es braucht dringend Aufklärungserfolge und neue Instrumente, um die Diskussion zu versachlichen, meint Matthias Schiermeyer.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Als betulich auftretender „Freund und Helfer“ gilt die Polizei schon lange nicht mehr. Vielmehr wurde sie in den vergangenen Jahren für ihre professionelle Arbeit weithin geschätzt – im Berufe-Ranking stand der Polizist weit oben. Nun droht ein rasanter Imageverlust. Die Diskussionen über latenten Rassismus, Racial Profiling und das Ausforschen von Migrationshintergründen, um rechtsextreme Netzwerke, Polizeigewalt und eine widersprüchliche Umsetzung der Corona-Verordnung haben ein Misstrauen in Teilen der Bevölkerung aufkommen lassen. Dieses sucht nun seine Ventile, etwa in einer zunehmenden Aggression gegenüber den Beamten – so wie in der Stuttgarter Krawallnacht zum Beispiel.