Bei einem schweren Unfall sind sechs Menschen verletzt worden, der Verursacher griff auch einen Polizisten an.

Böblingen - Ein 17-Jähriger, der am Mittwochabend zu schnell und ohne Führerschein durch die Wilhelmstraße in Böblingen gerast ist, hat an einer Kreuzung einen schweren Unfall verursacht. Dabei wurden sechs Menschen verletzt, einer davon lebensgefährlich. Der Unfallverursacher griff später auch noch einen Polizisten an und verletzte diesen an der Hand.

 

Die Feuerwehr war mit sieben Fahrzeugen und 32 Kräften im Einsatz. Außerdem waren 18 Polizisten sowie zwölf Mitarbeiter des Rettungsdienstes vor Ort, der Einsatz dauerte bis nach Mitternacht. Die Polizei berichtete, dass die Rettungskräfte von Schaulustigen bei der Arbeit behindert worden seien. Diese seien erst nach mehrfacher und eindringlicher Aufforderung durch die Beamten zurückgewichen.

Die Böblinger Feuerwehr schrieb ebenfalls auf Facebook, dass sie sich in einer „noch nie dagewesenen Form (mit) Schaulustigen, sogenannten Gaffern, auseinandersetzen“ musste. „Wir haben nicht das geringste Verständnis für Schaulustige, die Rettungsarbeiten behindern und gegenüber Einsatzkräften handgreiflich werden.“ Am Donnerstagmittag stellte Mario Schnepf von der Böblinger Feuerwehr jedoch klar: „Wir sind von den Schaulustigen nicht behindert worden.“ Das habe allerdings daran gelegen, dass die Polizei schnell und dazu noch mit einem für einen Unfall ungewöhnlich großen Aufgebot vor Ort gewesen sei und die Unfallstelle weiträumig abgesperrt habe. „Für uns war das schon eine neue Erfahrung.“

Feuerwehr wurde nicht behindert

Sein Facebookpost sei auch aus präventiven Gründen in einem schärferen Tonfall gehalten, erklärte er. Immerhin greife der Trend, an einer Unfallstelle zu gaffen oder Fotos zu machen, immer mehr um sich.

Auch die Polizei relativierte am Donnerstag die Vorfälle. Man habe die Situation schnell im Griff gehabt, die anwesenden Schaulustigen hätten den Anweisungen der Beamten schlussendlich Folge geleistet. Mit einer Strafe müsse daher keiner der Zuschauer rechnen.