Was tun bei einem verdächtigen Gepäckstück im öffentlichen Raum? Die Bundespolizei kennt die nötigen Maßnahmen – und sucht noch den Besitzer.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Besser nicht anfassen: Ein herrenloser Koffer in einer Kabine im Herren-WC hat am Mittwoch Alarm im Stuttgarter Hauptbahnhof ausgelöst. Mehr als eine Stunde lang war der Bereich an den Bahnsteigen 1 und 2 gesperrt – bis zur Entwarnung. Die Ermittlungsarbeit ist damit aber nicht beendet.

 

Der Alarm bei der Bundespolizei wurde am Mittwoch gegen 17.30 Uhr ausgelöst – nachdem Reisende Mitarbeiter der Bahn AG auf den Koffer in der Herrentoilette hingewiesen hatten. „Das ist ein Fall für eine spezialisierte Entschärfergruppe“, sagt Bundespolizeisprecher Yannick Dotzek. Die Beamten näherten sich dem herrenlosen Gepäckstück, während der Bereich bis Gleis 2 abgesperrt war. Um 18.45 Uhr gab es Entwarnung: Der Koffer enthielt nichts, was explosiv wäre. Der Alarm wurde aufgehoben.

Die Suche nach dem Besitzer

Offenbar dürfte ein vergesslicher Reisender nun ein paar Probleme haben. Der Koffer enthält typische Reiseutensilien wie Kleidungsstücke, Hygieneartikel, aber auch Adapter und Ladekabel. „Allerdings gibt es bisher keinen Hinweis, wem der Koffer gehört“, sagt Sprecher Dotzek. Normalerweise gebe es Dokumente oder Briefe, die Hinweise liefern. „Das war hier aber nicht der Fall“, so Dotzek.

Generell gilt bei herrenlosen Gegenständen: „Im öffentlichen Raum besser nichts anfassen oder gar bewegen“, sagt der Bundespolizeisprecher, „sondern lieber die Polizei verständigen.“ Die Spezialisten hätten dafür die richtige Ausbildung und das richtige Handwerkszeug. Glücklicherweise kämen solche Vorfälle im Gebiet der Inspektion, deren Einzugsbereich von Wertheim bis Biberach reicht, relativ selten vor.

Auch im August gab es Alarme

Freilich hat es in den letzten Tagen mehrere Alarme in der Stadt gegeben. Ende August musste die Zwischenebene der Station am Rotebühlplatz gesperrt und ein Koffer begutachtet werden. Der Inhalt: Kleidungsstücke. Mitte August hatte ein Rucksack in der Thouretstraße in der Innenstadt für Aufregung gesorgt – mit einem aufblasbaren Kissen als Inhalt.