Anwohner rufen die Polizei, weil eine Familie im Wohngebiet mit Mund-Nasen-Schutz unterwegs ist. Die Polizei erklärt, warum sie solchen Hinweisen nachgehen muss.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Eine Familie aus dem Stuttgarter Osten versteht die Welt nicht mehr. Schon immer gehen sie im Gebiet an der Gänsheide spazieren, meist eine ähnliche Route. Seit dem vergangenen Frühjahr sind sie wegen der Corona-Pandemie sehr vorsichtig geworden. „Wir sind alle Risikopatienten“, sagt die erwachsene Tochter. Alle vier, Eltern, Tochter und Sohn, leben in einem Haushalt. Corona-konform dürfen sie also weiterhin zusammen ihre Runden drehen. „Wir gehören zu den wenigen, die alle Vorsichtsmaßnahmen zu 100 Prozent befolgen“, sagt Tamara Schuler, die ihren richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Und sie tun sogar noch mehr: Auch beim Spazierengehen tragen sie Masken, sowie selbst an nicht allzu grellen Tagen Sonnenbrillen. „Auch die Augen muss man schützen“, ist Tamara sich sicher. „Jogger, die Ausatmen, Raucher, die den Atem weit ausstoßen, Passanten, die einen anhusten“, bei solchen Begegnungen wolle die Familie vor der möglichen Übertragung des Coronavirus geschützt sein.