Der Großeinsatz der Polizei am Mittwochvormittag ist auf einen 45-jährigen Mann zurückzuführen gewesen. Die Hintergründe sind jetzt bekannt.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Winnenden - Am Ende ist die Aufregung vermutlich etwas größer gewesen als die „mögliche Bedrohungslage“, von der die Polizei noch am Mittwochvormittag gesprochen hat. Zahlreiche Einsatzkräfte, zum Teil mit Helm und Schutzwesten ausgestattet, waren in die Winnender Innenstadt ausgeschwärmt. Vorausgegangen soll gegen 11.30 Uhr eine nicht näher definierte Bedrohung gewesen sein.

 

Schusswaffe wird nicht gefunden

Am Nachmittag klärte sich die diffuse Situation dann etwas auf. Die Polizei hatte Hinweise erhalten, dass sich in einer Wohnung in der Ringstraße ein Mann befinde, der möglicherweise im Besitz einer Handfeuerwaffe sei. Eine Selbst- oder die Gefährdung von Dritten habe nicht ausgeschlossen werden können, teilte die Polizei letztlich mit. Deshalb habe man zahlreiche Streifenbesatzungen in den Innenstadtbereich beordert. Dort wurde auch gegen 12.30 Uhr ein 45 Jahre alter Mann vorläufig festgenommen. Eine Schusswaffe allerdings fanden die Beamten bisher nicht. Auch sei nach bisherigem Kenntnisstand niemand gefährdet oder bedroht worden, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen.

Allerdings werde eine „fürsorgliche Unterbringung“ des Mannes in eine Fachklinik geprüft. Dieser befinde sich offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand, eine Selbstgefährdung könne nicht ausgeschlossen werden.

Erinnerungen an Amoklauf werden wach

Der Vorfall hat in der Stadt natürlich Aufsehen verursacht und Ängste geweckt, denn in Winnenden ist man in Sachen Bedrohungslagen aus gutem Grund besonders sensibilisiert. Am 11. März 2009 hat ein ehemaliger Schüler der örtlichen Albertville-Realschule bei einem Amoklauf, der in Wendlingen endete, 15 Menschen getötet, bevor er sich selbst erschoss.

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