Abschleppdienste entdecken das Geschäft mit Falschparkern auf privaten Stellflächen in Stuttgart. Doch offenbar sind nicht alle Methoden astrein. Jetzt wird gegen eine Firma wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Erpressung ermittelt.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Polizei und Staatsanwaltschaft sind dubiosen Machenschaften bei Abschleppdiensten auf der Spur. Bei einem Abschleppunternehmen mit Sitz in Stuttgart-Fasanenhof hat es nach Informationen unserer Zeitung eine Razzia gegeben, bei denen umfangreiche Geschäftsunterlagen sichergestellt wurden. Ermittelt wird wegen des Verdachts des gewerblichen Betrugs und der Erpressung in mindestens 13 vollendeten Fällen und bei 24 Versuchen. Dabei drohen Haftstrafen von sechs Monaten bis zehn Jahren.

 

Dabei geht es um dasAbschleppen von Fremdparkern auf privaten Stellplätzen. Viele Geschäfte und Firmen haben dafür Rahmenverträge mit Abschleppunternehmen geschlossen, die dann Falschparker abschleppen und bei den Autobesitzern Beträge um 250 Euro verlangen dürfen. Nachdem unsere Zeitung zu Jahresbeginn aufgedeckt hatte, dass Abschlepper dabei offensichtlich auch eigenmächtig Fahrzeuge mitnehmen und ihre Auftraggeber nur vortäuschen, hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet – und am Donnerstag eine Razzia bei dem Stuttgarter Unternehmen gestartet

Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe Haken eingerichtet, die nun die Geschäftsunterlagen auswerten soll. Die Beamten vermuten, dass es noch eine größere Zahl an Betroffenen gibt. Hinweise nimmt die Ermittlungsgruppe unter der Rufnummer 07 11 /89 90 - 50 56 entgegen.