Im deutsch-polnischen Grenzgebiet bekamen es Lenski (Maria Simon) und Raczek (Lucas Gregorowicz) in der „Polizeiruf 110“-Folge „Heimatliebe“ mit vielen Konflikten zu tun. War das Anschauen einen Sonntagabend wert? Unser Kurzcheck.

Frankfurt/Oder - Was taugt „Heimatliebe?“ Der neue „Polizeiruf 110“ des deutsch-polnischen Ermittlerteams im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Im deutsch-polnischen Grenzgebiet rumort es. Politische Fanatiker, die Krise der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und Familienfehden entzweien die Menschen.

Zahl der Leichen 3 Menschen und ein Stall voll verbranntem Vieh.

Gesellschaftskunde Hinter dem Hader in der Provinz und dem Treiben ultrarechter Knallköpfe stecken betagte Vertriebene, die ihr Gut im heutigen Polen wiederhaben möchten. Da macht es sich der Regisseur und Drehbuchautor Christian Bach arg einfach – wo er vorher doch selbst aufbrachte, dass die Agrarkonzerne, die Bauernland aufkaufen, das viel drängendere Problem sind.

Brauchbare Ermittlungsregel: „Wenn etwas keinen Sinn macht, dann folge dem Geld.“

Sachte Annäherung Ein angeschossener Reichsbürger scheut deutsche Mediziner, die der Polizei Meldung erstatten müssen: „Dann fahren wir rüber nach Polen und bestechen irgend so einen Polacken-Arzt.“

Arbeitsklima Das Ermittlerduo Lenski (Maria Simon) und Raczek (Lucas Gregorowicz) kabbelt sich auf Drehbuchbefehl so, wie müde Esel unter der Peitsche einen Karren ziehen. Immerhin, am Ende ziehen sie gemeinsam einen Joint durch. Da tun sich doch Möglichkeiten für die Zukunft auf: Drogenschlendrian und Kleindealererpressung.

Anlass zur Wehmut Die Kamera zeigt eine altmodische Landwelt, die es auch hier nicht mehr lange geben wird – der schönste Teil des Krimis.

Unser Fazit Gut gemeint, nie pfiffig, aber mit ein wenig Atmosphäre.

Spannung Note 4; Logik Note 3,5