Das nächtliche Verwirrspiel um die Öffnung der Banken auf Zypern hat bei der Bevölkerung am Dienstag weitere Unruhe ausgelöst.

Nikosia - Das nächtliche Verwirrspiel um die Öffnung der Banken auf Zypern hat bei der Bevölkerung am Dienstag weitere Unruhe ausgelöst. Der Gouverneur der Zentralbank Zyperns und Staatspräsident Nikos Anastasiades beschlossen nach einem Tauziehen zu später Stunde, alle Banken des EU-Landes noch geschlossen zu halten. Aus Gründen der „gleichmäßigen Funktion des gesamten zyprischen Bankensystems“ sollten die Banken gemeinsam am Donnerstag öffnen, verlautete aus Finanzministerium und Zentralbank. Zunächst hatte es geheißen, am Dienstag würden zumindest die Genossenschaftsbanken sowie die nicht angeschlagenen kleineren Banken öffnen.

 

Die Europäische Zentralbank (EZB) soll Bargeld in dreistelliger Millionenhöhe an Zyperns Zentralbank verschickt haben. Diese verteile sie bereits an alle Geldinstitute, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Finanzkreisen. Zyperns Polizei hat angesichts der bevorstehenden Bankenöffnung Pläne für den Schutz der Geldinstitute entworfen. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen der Sicherheitskräfte erfuhr, sollen alle Bankfilialen am Tag der Öffnung der Banken Polizeischutz bekommen - um „potenzielle Gewalttäter“ abzuschrecken. Schon seit dem 16. März sind die Banken geschlossen.

Nach wie vor war unklar, wie die geplanten Einschränkungen aussehen werden, die verhindern sollen, dass alle Sparer bei einer Wiedereröffnung der Banken ihr gesamtes Geld abziehen. Es wird erwartet, dass Bankkunden künftig nur bestimmte Höchstbeträge pro Tag und Monat abheben dürfen. Das Limit für Geldautomaten war am Sonntag je nach Bank auf 100 bis 120 Euro reduziert worden.