Fast drei Jahre nach dem Heilbronner Polizisten-Mord bitten die Ermittler Besucher einer damaligen Abiturienten-Feier um Hilfe.

Heilbronn/Stuttgart - Fast drei Jahre nach dem Heilbronner Polizisten-Mord bitten die Ermittler Besucher einer damaligen Abiturienten-Feier um Hilfe. Es seien 395 ehemalige Schüler von Gymnasien angeschrieben worden, die zur Tatzeit rund einen Kilometer vom Tatort entfernt ihren Abschluss gefeiert hätten. Das sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) am Dienstag in Stuttgart. Die Ermittler interessierten sich vor allem für Bilder und Videos vom Tattag, die weitere Aufschlüsse geben könnten.

Im April 2007 war eine Polizistin in Heilbronn mit einem Kopfschuss ermordet worden. Ihr Kollege überlebte schwer verletzt, kann sich an den Tathergang aber nicht mehr erinnern. Der Fall hatte auch deswegen bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil er Auftakt zur Suche nach dem "Phantom von Heilbronn" und der sogenannten Wattestäbchen-Affäre wurde.

Bei den Ermittlungen hatten Spezialisten am Fahrzeug der Polizisten DNA-Spuren einer unbekannten Frau entdeckt. Danach wurde der gleiche Gencode bei unzähligen Verbrechen im In- und Ausland gefunden. Die Fahnder gingen davon aus, dass die Unbekannte auch für andere Morde und Einbrüche verantwortlich war. Im März vergangenen Jahres stellte sich dann aber heraus, dass die DNA von einer Firmenmitarbeiterin stammte, die die Wattestäbchen verpackte.

"Wir erhoffen uns weitere Hinweise, um die Tat doch noch aufklären zu können." Kurz nach der Tat seien die Schüler schon über einen allgemeinen Zeugenaufruf in den Schulen angesprochen worden. Damals sei die Resonanz aber zu gering gewesen.