Einige der internationalen Popstars warten angesichts der Corona-Krise lieber mit der Veröffentlichung ihrer neuen Alben. Andere sagen: jetzt erst Recht. Hier ein Überblick der aktuellen Neuerscheinungen.

Kultur: Jan Ulrich Welke (juw)

Stuttgart - Einige der internationalen Popstars warten angesichts der Corona-Krise lieber mit der Veröffentlichung ihrer neuen Alben. Andere sagen: jetzt erst Recht. Hier ein Überblick der aktuellen Neuerscheinungen:

 

Lady Gaga ziert sich

Eigentlich hätte „Chromatica“, Lady Gagas neues Album, an diesem Osterwochenende erscheinen sollen. Es ist ihr fünftes Studioalbum und folgt auf ihr 2016 veröffentlichtes „Joanne“. Ein neuer Termin ist noch nicht bekannt gegeben worden, allerdings hat die US-Künstlerin ein Statement veröffentlicht: „Wir befinden uns in einer hektischen und beängstigenden Zeit, und obwohl ich fest daran glaube, dass Kunst eine der stärksten Quellen für Freude und Stärkung ist, die wir in diesen Zeiten haben, fühlt es sich einfach nicht richtig an, dieses Album zu veröffentlichen, angesichts all dessen, was in dieser globalen Pandemie gerade geschieht“, schreibt sie. Und immerhin gibt es in Form der neuen Single „Stupid Love“ schon mal einen Vorgeschmack:

Die Strokes langen zu

Sie sind – vielleicht – die Band des neuen Jahrtausends. Im Jahr 2001 veröffentlichten die New Yorker ihr Debüt „Is this it“, das in vielen Rankings zum besten Album der zehner Jahre gewählt wurde. Ähnlich gut, wenngleich nicht ganz so überragend, kamen die vier Nachfolger an. An diesem Freitag haben sie mit „The new Abnormal“ (in verschiedenen Formaten erschienen) jetzt das halbe Dutzend voll gemacht. Zu hören gibt es die gewohnt prägnante Mischung an der Schnittgrenze zwischen Alternativerock und Indiepop.

Joe Satrianis bunte Gästeschar

Der New Yorker Musiker Joe Satriani gilt völlig zu Recht als einer der weltbesten Rockgitarristen. Das will er auch auf seinem neuen Studioalbum „Shapeshifting“ unter Beweis stellen, das ebenfalls an diesem Freitag erschienen ist. Als Produzenten hat sich der E-Gitarren-Veteran Jim Scott (Foo Fighters, Red Hot Chili Peppers, Tom Petty And The Heartbreakers) ins Boot geholt, als Mitmusiker Kollegen aus sehr unterschiedlichen Genres wie etwa den Schlagzeuger Kenny Aronoff (John Fogerty) oder den Bassisten Chris Chaney von Jane’s Addiction.

Ländle-Lokalmatadoren: Die Happy

Auch die Ulmer Band Die Happy rund um ihre Sängerin Marta Jandova lässt sich nicht bange machen und hat jetzt nach sechsjähriger Pause ihr neues Werk „Guess what“ herausgebracht – ihr neuntes offizielles Album in einer nun auch schon wieder fast zwanzigjährigen Bandhistorie. Geboten wird der gewohnt flott losmarschierende Alternativerock, wie als Kostprobe die gleichnamige neue Single zeigt:

Neues auch von Sparta und Marling

Ebenfalls frisch zwar – angesichts der geschlossenen Fachgeschäfte – leider nicht im Plattenregal, aber doch zumindest als Downloads oder im Versand erhältlich sind die neuen Alben des Ex-At The Drive-In Gitarristen Jim Ward mit seiner Band Sparta („Trust the Rivers“) und – bisher nur als Download – von der britischen Folkpop-Songwriterin Laura Marling. Sowie natürlich von einigen weiteren Musikern.

Der Ausblick: was kommt

Schwieriger denn je ist die Frage zu beantworten, was am kommenden Freitag, dem 17. April, erscheinen wird. Bereits verschoben worden ist das neue Album „All rise“ des Jazzsängers Gregory Porter sowie „Danzig sings Elvis“, ein gewiss hoch interessantes Coveralbum des Ex-Misfits-Sängers Glenn Danzig. Erscheinen sollen hingegen unter anderem „Hermitage“ von Ron Sexsmith, „Nothing is true“ von Enter Shikari sowie das Solodebüt des Radiohead-Gitarristen Ed O’Brien, „Earth“.