Morrissey macht tolle Musik, redet aber viel Unsinn. Flying Lotus macht nur gute Musik, die Stray Cats gönnten sich eine lange Pause: die Neuerscheinungen vom 24. Mai.

Kultur: Jan Ulrich Welke (juw)

Stuttgart - Morrissey macht tolle Musik, redet aber viel Unsinn. Flying Lotus macht nur gute Musik, die Stray Cats gönnten sich eine lange Pause. Haufenweise Alben von Qualitätskünstlern erscheinen an diesem Freitag, dem 24. Mai. Hier die wichtigsten:

 

Morrissey: California Son

Steven Patrick Morrissey verfügt bekanntlich über eine gloriose popmusikalische Vergangenheit; nicht nur bei den Smiths, sondern auch als profilierter und ganz hervorragender Solokünstler. Mit seinen politischen Äußerungen erregte er allerdings immer wieder so viel Kopfschütteln, das man sich fast schon unter Headbangern wähnt. Sein aktuelles Album bietet Coverversionen und so illustre wie unerwartete Gäste – etwa Billy Joe Armstrong von Green Day. Eine ausführliche Besprechung findet sich auf unserer Webseite – und einen ersten Eindruck vermittelt dieses Video:

Flying Lotus: Flamagra

Knapp fünf Jahre ist es schon her, seit Flying Lotus mit „You’re dead!“ sein letztes, überragendes Album vorgelegt hat, ein komplexes Werk, das ihm eine Grammy-Nominierung bescheren sollte. Nun liegt sein neues Werk vor, dem es an Kompexität beim besten Willen abermals nicht fehlt. Sehr anstrengend, viel Hörkonzentration einfordernd – aber nicht zu Unrecht „Album des Monats“ im „Musikexpress“.

Stray Cats: 40

Vierzig Jahre werden die Rockabillyjungs um Brian Setzer nun schon alt. Zum Jubiläum gibt es nicht nur eine Tour – unter anderem auch mit einem Konzert am 9. Juli auf der Freilichtbühne Killesberg – , sondern auch ein neues Album. Das erste seit 26 Jahren!!! Es erscheint unter anderem in einer limitierten, prachtvollen Erstausgabe zum sehr freundlichen Preis.

Waterboys: Where the Action is

Unvergessen beimt ihr Song „The whole of the Moon“ – und der ist schon bald 35 Jahre alt. Und so liefern die britischen Folkrocker einen schönen Beleg dafür, wie doch die qualitätsmusik die Zeitläufte überdauert. Müde scheinen sie noch lange nicht zu sein, denn 35 Jahre nach ihrem Debüt musizieren sie immer noch – wie jetzt auf ihrem neuen, insgesamt schon 13. Album.

Sebadoh: Act Surprised

Auch die Indieband aus Massachusetts tummelt sich seit 35 Jahren im Business. Mitte der Neuziger hatte das Nebenprojekt von Lou Barlow, dem Bassisten von Dinosaur Jr., seine große Zeit, dann ist es stiller geworden um die Band. Aber leise sind sie bis jetzt nicht geworden.

Kontra K: Sie wollten Wasser doch kriegten Benzin

Bürgerlich nennt sich der Berliner Maximilian Diehn. Einst kultivierte er das Image des Jungen von der Straße mit der Liebe zum Kampfsport, Mittlerweile will der Rapper, wie er selbst sagt, „noch zu einem guten Menschen“ geworden sein.

Mavis Staples: We get by

Achtzig Jahre alt wird die große alte Dame des Soul im Juli. Das hindert sie aber mitnichten, weiter unermüdlich tätig zu sein. nun liegt ihr neues Album „We get by“ vor. Produziert ist es von Ben Harper, und es erscheint bei Anti – noch zwei überzeugende Argumente.