Zahlreiche neue CDs erscheinen auch an diesem Freitag, dem 15. Mai. Hier der Überblick über die wichtigsten Neuveröffentlichungen.

Kultur: Jan Ulrich Welke (juw)

Stuttgart - Alles wird in dieser Woche vom neuen Rammstein-Album überstrahlt? Einerseits schon ein bisschen. Andererseits sollte man darüber den Rest keinesfalls ignorieren.

 

Rammstein: Rammstein

Die ostdeutschen Teutonenrocker legen sech Wochen nach ihrer sehr kontrovers diskutierten Single „Deutschland an diesem Freitag ihr komplettes neues, selbstbetiteltes Album vor. In ein paar Zeilen kann man das nicht abhandeln, deshalb geht es hier zu unserer kompletten Besprechung. Das Video zur zweiten Single „Radio“ wiederum sieht so aus:

The National: I am easy to find

Die Ausweitung der emotionalen Kampfzone: Matt Berninger und seine Band The National verstärken sich auf diesem überlangen Album mit einem Jugendchor, mit Sharon van Etten und Lisa Hannigan, verzieren die unerhört schönen Songs mit stotternden Beats, Minimal-Music-Dramaturgien, verwunschenen Loops, kuriosen Sounds und wummernden Harmonien. „I am easy to find“ ist ein schwermütiges, verwirrendes, betörendes, ergreifendes Indiepop-Kunstwerk, das zwar ohne Bilder auskommt, zu dem es aber trotzdem auch einen halbstündigen Film von Mike Mills gibt, in dem Alicia Vikander die Hauptrolle spielt.

Jochen Distelmeyer: Coming Home

Mit seiner Zusammenstellung für die Reihe „Coming Home“ gewährt der Blumfeld-Frontmann Jochen Distelmeyer in die Welt eines enthusiastischen und hyperaufmerksamen Musikhörers. Das Ergebnis: Eine Art Entdeckungsreise, auf der Country, Hip-Hop, Gitarrenpop, Trap, House und Noiserock zu einer Erzählung zusammengebunden werden. Distelmeyer interpretiert Songs unter anderem von den Deftones, Missy Elliott und Kris Kristoffersen. So hat er’s ja schon einmal getan – hier bei einem Auftritt im ZDF, wo er Britney Spears „Toxic“ interpretiert:

Brad Mehldau: Finding Gabriel

Nach einem ausgiebigen Bibelstudium taucht der US-Jazz-Pianist Brad Mehldau tief in Jazzrock und Progrock ein. Mit Synthesizern, Chören, feurigen Bläsern und treibenden Beats inszeniert er einen himmlischen Jazz, der den Bogen schlägt zum Fake-News-Zeitalter. Die Rezension finden sie hier.

Lewis Capaldi: Divinely uninspired to a hellish Extent

Der schottische Singer-/Songwriter hat sich auf Spotify schon eine riesige Fangemeinde erspielt. Mit dem im November 2018 veröffentlichte Lied „Someone you loved“ kletterte er im März 2019 Platz eins der britischen Charts. Jetzt ist sein Debütalbum da, das hoffentlich nicht so sperrig klingt wie sein Titel. Hier jedenfalls noch mal sein erster Erfolg:

Lukas Rieger: Justice

Neben zahlreichen anderen Alben, die an diesem 17. Mai natürlich ebenfalls erscheinen, sei zuletzt noch auf den deutschen Popsänger Lukas Rieger verwiesen, der trotz seiner Juvenilität sein schon drittes Album auf den Markt bringt.