Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Um auf eine angemessen lukrative Anzahl von Downloads zu kommen, sei ein viel größerer Aufwand nötig als bei CDs. „Heute muss man vor allem in den sozialen Netzwerken präsent sein, um Erfolg zu haben. Darum kümmert sich für uns eigens ein Mitarbeiter in Hannover.“ Zehn Mal mehr Aufwand für ein Zehntel dessen, was früher umgesetzt wurde, sei heute nötig, wenn man als kleiner Indie-Verlag bestehen wolle, sagt Hans Derer. Um mit neuen Titeln beachtet zu werden, sei es unumgänglich, diese eine Weile bei großen Portalen wie Amazon kostenlos anzubieten. Erst mit der Zahl der Klicks rutschen die Titel dann nach vorne und werden wahrgenommen.

 

Noch größere Probleme als die Herunterladerei bereiten seit rund drei Jahren Streaming-Programme wie Spotify oder Deezer den kleineren Musikfirmen. „Dort kann man entweder kostenlos oder für geringe monatliche Abo-Preise Musik hören.“ Die Musikverlage erhalten pro Klick nur Bruchteile von Cents.

Schlagzeuger, Journalist, Manager, „Schwäbischer Tycoon“

Die schriftlichen Abrechnungen über ein Quartal hätten den Umfang von Büchern, der Umsatz sei jedoch ernüchternd gering. „Und den müssen wir uns noch mit den Musikern teilen.“ Trotzdem könne man sich auf keinen Fall verweigern. „Wenn man da nicht mitspielt, ist man draußen. Man wird nicht wahrgenommen.“ Dennoch schaut Hans Derer optimistisch in die Zukunft. Der gelernte Journalist und Kaufmann, der vor seiner Karriere im Musikgeschäft als Schlagzeuger der Bands Anyone’s Daughter und Pancake auftrat – Matthias Holtmann während der SWR-Hitparade 2013: „Legendär: Gates of Moria von Anyone’s Daughter mit Hans Derer am Schlagzeug!“ – hatte sich zwar vor sieben Jahren geschworen, nie wieder eine Plattenfirma zu betreiben. „Aber dann ist es halt anders gekommen. Mittlerweile haben wir bei 7-Us sieben Labels für unterschiedlichste Musikrichtungen, das achte ist im Entstehen“, erzählt Derer.

Diversifizierung sei notwendig, um als kleine Firma bestehen zu können. Und verschiedener können die Interpreten fast nicht sein, die mit 7-Us arbeiteten: von Gotthilf Fischer über Danny Seraphine, Gründer und Schlagzeuger der Band Chicago, vom Jazz-Saxophonisten Dieter Seelow bis zum Soulsänger Sydney Youngblood reicht der Bogen – und für jeden Musikstil wurde ein Label geschaffen.

Um auf eine angemessen lukrative Anzahl von Downloads zu kommen, sei ein viel größerer Aufwand nötig als bei CDs. „Heute muss man vor allem in den sozialen Netzwerken präsent sein, um Erfolg zu haben. Darum kümmert sich für uns eigens ein Mitarbeiter in Hannover.“ Zehn Mal mehr Aufwand für ein Zehntel dessen, was früher umgesetzt wurde, sei heute nötig, wenn man als kleiner Indie-Verlag bestehen wolle, sagt Hans Derer. Um mit neuen Titeln beachtet zu werden, sei es unumgänglich, diese eine Weile bei großen Portalen wie Amazon kostenlos anzubieten. Erst mit der Zahl der Klicks rutschen die Titel dann nach vorne und werden wahrgenommen.

Noch größere Probleme als die Herunterladerei bereiten seit rund drei Jahren Streaming-Programme wie Spotify oder Deezer den kleineren Musikfirmen. „Dort kann man entweder kostenlos oder für geringe monatliche Abo-Preise Musik hören.“ Die Musikverlage erhalten pro Klick nur Bruchteile von Cents.

Schlagzeuger, Journalist, Manager, „Schwäbischer Tycoon“

Die schriftlichen Abrechnungen über ein Quartal hätten den Umfang von Büchern, der Umsatz sei jedoch ernüchternd gering. „Und den müssen wir uns noch mit den Musikern teilen.“ Trotzdem könne man sich auf keinen Fall verweigern. „Wenn man da nicht mitspielt, ist man draußen. Man wird nicht wahrgenommen.“ Dennoch schaut Hans Derer optimistisch in die Zukunft. Der gelernte Journalist und Kaufmann, der vor seiner Karriere im Musikgeschäft als Schlagzeuger der Bands Anyone’s Daughter und Pancake auftrat – Matthias Holtmann während der SWR-Hitparade 2013: „Legendär: Gates of Moria von Anyone’s Daughter mit Hans Derer am Schlagzeug!“ – hatte sich zwar vor sieben Jahren geschworen, nie wieder eine Plattenfirma zu betreiben. „Aber dann ist es halt anders gekommen. Mittlerweile haben wir bei 7-Us sieben Labels für unterschiedlichste Musikrichtungen, das achte ist im Entstehen“, erzählt Derer.

Diversifizierung sei notwendig, um als kleine Firma bestehen zu können. Und verschiedener können die Interpreten fast nicht sein, die mit 7-Us arbeiteten: von Gotthilf Fischer über Danny Seraphine, Gründer und Schlagzeuger der Band Chicago, vom Jazz-Saxophonisten Dieter Seelow bis zum Soulsänger Sydney Youngblood reicht der Bogen – und für jeden Musikstil wurde ein Label geschaffen.

Die Zahl kleiner Plattenfirmen wird immer geringer

„Wir sind fast schon Mittelstand, wenn man sich in der Szene umschaut“, sagt Derer. Der Markt teile sich auf in die wenigen großen Mitspieler und eine immer geringere Zahl kleinerer. „Von den Major Labels sind nur Universal, Warner und Sony übrig geblieben.“ Diese haben bekannte Marken wie EMI, Capitol oder Virgin Records, Polydor, Columbia, CBS und Motown geschluckt.

Mit solchen Giganten zu konkurrieren, ist für kleine Firmen wie 7-Us kaum möglich. Und die Großen legen den Kleinen die Daumenschrauben an. „Das ist ein übles Gefühl, wenn man einen Brief von einer Rechtsabteilung bekommt, sämtliche Platten eines Interpreten müsse man sofort vom Markt nehmen“, erzählt Hans Derer. So geschehen mit einem Musiker, der mit einer der großen Castingshows im Fernsehen einen Vertrag schloss. „Wir hatten zuvor mit ihm ein Album produziert, das zu dem Zeitpunkt erscheinen sollte. Dieses sollten wir nicht veröffentlichen, was für 7-Us finanziell eine Katastrophe gewesen wäre.“ Trotz der juristischen Drohungen warf Derer die Platte auf den Markt. Es passierte – nichts. „Zurzeit haben wir wieder ein ähnliches Problem. Da werden wir aber wohl nachgeben müssen“, sagt Hans Derer.

Doch der Winnender bleibt optimistisch und macht unverdrossen weiter. Im Moment laufe der Laden gut, mehrere Interpreten sind in den Charts vertreten. „Jetzt müssen ja mal wieder fette Jahre anbrechen.“