Was dem Liebsten schenken, wenn nicht Socken oder Krawatte? In dem Pop-up-Store „Hauptsache nicht Mitte 30“ in Stuttgart-Vaihingen gibt es bis einschließlich Heiligabend lokale Marken zu kaufen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Was ist an Mitte 30 eigentlich so schlimm? „Gar nichts“, sagt Moritz Bilsing und fügt lachend hinzu: „Das ist ein Running-Gag in unserer Familie. Die Zeile stammt aus einem Lied von Annen May Kantereit. Und sie passt zu uns“, sagt Moritz Bilsing. Denn er ist 23, sein Vater Andre 43. Zusammen eröffnen sie am 26. November in den Räumen des ehemaligen Schmuck- und Dekoladens Formidabel einen Pop-up-Store. Dort bieten Vater und Sohn einen Monat lang hochwertige Männerartikel an. „Wir verfolgen damit zwei Ziele: Erstens wollen wir dafür sorgen, dass Männer anständige Geschenke unter dem Weihnachtsbaum finden. Und zweitens sollen Läden und Marken aus der Region, die mit Liebe und Engagement geführt werden, bekannter gemacht und gestärkt werden“, sagt Moritz Bilsing.

 

Leerstand ist immer schlecht

In den vergangenen Wochen waren die beiden Männer unterwegs in ihren Lieblingsgeschäften, um Mitstreiter zu finden. „Alle waren sehr positiv und sind sofort aufgesprungen“, sagt Moritz Bilsing. Mit dabei ist zum Beispiel Heiko Schwarzmahler. Als Mister Bean verkauft er im Stuttgarter Osten frisch gemahlener Bio-Kaffee. Timi, der Barbier im Stuttgarter Westen, hat innerhalb eines Jahres seine eigene Kollektion an Bartöl und Pflegelotion entwickelt – und die Timi Bartbürste. Auch diese Artikel sind im neuen Vaihinger Pop-up-Store im Angebot. Bei Ciao Ragazzi im Stuttgarter Westen gibt es hochwertige Handschuhe, Schals und Mützen, zudem Accessoires wie Taschenmesser und Lederwaren – und natürlich die obligatorischen Socken. „Denn sind wir mal ehrlich, wer von uns Männern hat noch nicht ein Paar Socken geschenkt bekommen?“, fragt Moritz Bilsing. Selbstverständlich gibt es auch eine persönliche Auswahl an feiner Literatur und Bildbänden, die „Männerherzen höher schlagen lassen“. Ausgewählt werden diese von Karin Bilsing, die Mutter von Moritz und Frau von Andre Bilsing. Sie betreibt den benachbarten Vaihinger Buchladen.

Der Pop-up-Store ist etwa 25 Quadratmeter groß. Die Fläche gehört zum Buchladen. „Wir wollten sie nicht leer stehen lassen. Leerstand ist immer schlecht. Das sieht man vielerorts in Vaihingen. Und zusätzlich wollten wir engagierten Einzelhändlern aus der Region eine Plattform bieten“, sagt Moritz Bilsing. So sei die verrückte Idee zu dem Pop-up-Store entstanden. Vater und Sohn werden selbst hinterm Verkaufstresen stehen, sechs Tage die Woche bis einschließlich Heilig Abend. Wie das zeitlich funktioniert? „Mein Vater ist selbstständig in der IT-Branche und kann sich die Zeit einteilen. Ich studiere Jura und habe erst im Februar Klausuren“, sagt Moritz Bilsing. Er nehme sich die Zeit, weil er die Erfahrung, wie es ist, einen eigenen Laden zu führen, nicht missen wolle.

Der Pop-up-Store „Hauptsache nicht Mitte 30“ von Moritz und Andre Bilsing ist an der Robert-Leicht-Straße 30 B. Er hat vom 26. November bis 24. Dezember montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Details zum Angebot finden sich unter www.hnm30.de.