An diesem Samstag hat Greenpeace auf der Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart einen vorübergehenden Radweg eingerichtet. Doch das Interesse an diesem Angebot war eher mäßig.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - Dieser Samstag war kein guter Tag, um einen Radweg in der Stadt einzuweihen. Erst recht, wenn es einer ist, der nur für einige Stunden Gültigkeit hat. Das Wetter ist kühl und regnerisch und überhaupt: Das innerstädtische Leben ist noch weit entfernt von der Betriebstemperatur, die noch vor einigen Monaten das wochenendliche Treiben bestimmt. Doch eine Verabredung gilt.

 

Und so hat Greenpeace an diesem Samstag zwischen 11.30 und 15.30 Uhr einen Fahrstreifen der Theodor-Heuss-Straße Richtung Bahnhof über einige hundert Meter hinweg mit behördlichem Segen zum Pop-Up-Radweg erklärt. Eine Aktion, die zeitgleich in mehr als 30 anderen deutschen Städten stattgefunden hat.

Auch wenn dies in Stuttgart nun kaum interessierte, die Idee dahinter ist klar. „Durch den Umstieg aufs Auto drohen der Stadt Stuttgart zusätzliche zwei Millionen Personenkilometer Autoverkehr pro Tag, das bedeutet auch mehr Stau und 122 000 Tonnen zusätzliche CO2-Belastungen pro Jahr“, sagt Jonas Nutz, Sprecher von Greenpeace Stuttgart. Die rechtlichen Möglichkeiten für sichere Radwege seien da und die Errichtung kostengünstig. „Was fehlt, ist ein Konzept der Rathausspitze und der politische Wille es umzusetzen.“

Denn Greenpeace geht davon aus, dass auch mittelfristig viele den öffentlichen Nahverkehr meiden aus Angst vor Ansteckungen. An diesem Samstag zumindest waren derartige Ängste unbegründet: In den Stadtbahnen war viel Platz. Und einen bemerkenswerten Stau gab es auf der Theo auch nicht aufgrund der reduzierten Fahrspur zwischen Höhe Schlossplatz und Bolzstraße.