Das Catering- und Gastro-Unternehmen Rauschenberger hat die Location an der Schaflandstraße in Fellbach in ein „Restaurant auf Zeit“ verwandelt – dieses Mal lautet das Thema „Feel the forest“. So wird der Gruß aus der Küche etwa auf Rinde serviert.

„Pop up“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „plötzlich auftauchen“. Ganz so wörtlich kann man diese Übersetzung auf den Supper Club im Goldbergwerk in Fellbach nicht übertragen. Das Pop-up-Restaurant des Catering- und Gastro-Unternehmens Rauschenberger mit Sitz in Fellbach gibt es heuer nämlich bereits im zehnten Jahr, alle zwei Jahre wechselt das Motto. Dieses Jahr wird in dem „Restaurant auf Zeit“ das Thema „Feel the forest“ bespielt – angefangen bei der absolut stimmigen Deko mit viel echtem Grün, Moos und Rinde, der lauschigen Beleuchtung mit vielen Kerzen bis hin zum Menü, wo unter anderem Waldkräuter, Hirschrücken und Brombeeren in Szene gesetzt werden. Alles sehr stimmig.

 

Der Supper Club ist eher die Ausnahme

Das ist ein maßgebliches Merkmal und Kriterium aller Pop-up-Angebote. Man trifft auf sie zum Beispiel in der Kunst, wo Pop-up-Galerien seit geraumer Zeit angesagt sind. Bei Shops ist Pop up ein Format. Ein Laden öffnet dann nur für einen bestimmten Zeitraum und einmalig. In der Gastronomie ist das ähnlich. Rauschenberger ist mit seinem regelmäßig im späten Herbst und bis in den Februar hinein dauernden Supper Club eher die Ausnahme.

Zwei Power-Frauen stehen dahinter: Birgit Martinez von der Fellbacher Firma Decor+More und Natascha Flamm, Geschäftsführerin bei Rauschenberger, entwickeln jeweils das Thema, gehen auf „Trendsuche“, lassen ihr Bauchgefühl sprechen und sind mit ihren Teams beim Umsetzen am Werk. „Ich glaub‘, ich steh‘ im Wald“ wird oft eingesetzt, wenn man von einer Situation überrumpelt wird, nicht unbedingt positiv. Im Supper Club steht man dieses Jahr auch im Wald, kommt aber aus dem Staunen nicht heraus, im positiven Sinn.

Bis in den Februar hinein gibt es noch den Supper Club. Foto: Rauschenberger Eventcatering & Restaurant

Schon beim Betreten des alten Backsteingebäudes an der Schaflandstraße in Fellbach wird man in eine andere Welt hineingezogen, es duftet nach Natur, nach Wald. Viele echte Kerzen – es dürften mehr als 100 sein – verbreiten eine lauschige Atmosphäre. Zimmertannen und Moos, Rinde und Baumstämme, grüne Samtstühle und dunkle Holztische schaffen es, dass die Waldstimmung zwar rustikal, aber sehr elegant rüberkommt. Es gibt viele nette, überraschende Details. Zum Beispiel Kuckucksuhren. Auf rund ein Dutzend moderne, stylish reduzierte Exemplare schauen die Gäste an der Rückwand der Garderobe.

Gesamtkunstwerk für die Sinne

Beim Supper Club wurde noch nie etwas dem Zufall überlassen. Dieses Jahr scheint die Perfektion einen Höhepunkt zu erreichen. Auch wenn spürbar ist, dass bei der zehnten Auflage Synergien greifen, die in den Vorjahren entstanden sind. Der Supper Club ist das Zusammenspiel von Deko und der thematisch dazu abgestimmten Menüfolge. Nachdem Sternekoch Philipp Kovacs das Unternehmen Rauschenberger im letzten Jahr verlassen hat, erkennt man andere Impulse aus der Küche. Wohl auch, weil das Thema dieses Mal dazu einlädt, sich noch mehr auf Accessoires und Farben zu konzentrieren. So wird zum Auftakt der Gruß aus der Küche auf Rinde serviert, die die Mitarbeiter von Rauschenberger selbst im Wald gesammelt und dann lebensmitteltauglich behandelt haben. Eine tolle Idee, der noch weitere folgen – immer in der Farbfamilie von dunklem Grün und tiefem Dunkelrot, etwa beim Hirschrücken oder der dunklen Ganache, die zum Dessert gereicht wird, mit Brombeeren. Auch die Musik kommt loungig ruhig rüber, das Personal trägt dezent dunkles Grün, zur Tiefe des Walds passend. Ein Gesamtkunstwerk für die Sinne, ruhig und elegant.

Zwei Menüs mit vier Gängen – eines davon vegan – gibt es zur Auswahl, sie kosten 99 bzw. 89 Euro, ohne Getränke. Zweimal werden die Tische jeden Abend besetzt. Im Eingangsbereich werden zum Einstimmen Cocktails serviert. Baumstämme dienen als Tische. Bis Anfang Februar bleibt der Wald im Goldbergwerk, die meisten Termine sind für Firmenevents reserviert, nur an ausgewählten Tagen kann individuell das Waldfeeling über die Homepage www.popup-restaurant.de gebucht werden.