Ein Pop-up-Store in der Galerie Necktar 127 am Stöckach hat seit Samstag geöffnet. Was hier außer Vintage-Kleidung noch zu finden ist und wie es mit dem Konzept weitergehen soll.
An den Bügeln in der Galerie Necktar 127 hängen Pelzmäntel sowie langen Kleidern in Türkisblau und knalligem Rot. Auf den Tischen stapeln sich T-Shirts und Hemden, der Boden ist gesäumt von waldgrünen Stöckelschuhen, braun gemusterten Lederstiefeln und weißen Sneakern. Unübersehbar: Seit Samstag befindet sich in den Räumlichkeiten am Stöckach ein Pop-up-Store für Secondhand-Artikel. Der „Vintage Design Art Market“ ist bis zum kommenden Samstag, 19. April, im Stuttgarter Osten geöffnet, abends ergänzt durch DJ-Sets.
„Mittlerweile gibt es eine total große Community für Vintage-Sachen“, sagt Frederik Laux, der Leiter der Galerie Necktar. In seinem Ausstellungsraum in der Neckarstraße 127 verkaufen derzeit zum siebten Mal Designer und Modebegeisterte ihre Artikel. Der Trend zu Secondhand kommt Laux dabei zwar zugute, ist für ihn nach eigener Aussage aber nicht ausschlaggebend. „Mir geht es um den Nachhaltigkeitsaspekt“, sagt der 42-Jährige, der beruflich als selbstständiger Fotograf und als pädagogischer Hausleiter in einer Flüchtlingsunterkunft arbeitet. „Vintage finde ich als Philosophie gut.“
Pop-up Store am Stöckach öffnet länger
Zunächst war der Pop-up-Store stets nur einen Tag lang eingerichtet, inzwischen hat Laux das Konzept jedoch auf eine Woche ausgeweitet. Kurz nach Öffnung am frühen Samstagnachmittag stöbern bereits zahlreiche Vintage-Shopper an den 13 Ständen. „Es gibt hier einige schöne Teile, der Laden ist gut sortiert“, sagt Mika Kienberger. Die 45-Jährige hat ein Faible für gebrauchte Kleidung, in der Galerie Necktar ist sie am Samstag allerdings zum ersten Mal. Den Markt bezeichnet sie als „ganz niedlich“, mit einem klaren Pluspunkt: „Ich finde die Preise sehr moderat.“
Viele der Kleidungsstücke werden im einstelligen Eurobereich angeboten – mit ein paar Ausnahmen. Für einen „antiken indischen Kilt“ – so die Beschreibung eines mit Drachenmustern verzierten Rocks – werden schon einmal hundert Euro fällig. „Das sind einige Unikate hier, Couture-Klamotten und alte Marken in guter Qualität“, sagt Laux.
Vintage-Kleidung und Kunst im Stuttgarter Osten
Neben Kleidung finden sich in dem vorübergehenden Laden auch Ohrringe und Pop-Art-Gemälde, außerdem Schirmlampen und ein halbkreisförmiger Kerzenhalter, wie er beim jüdischen Chanukka-Fest verwendet wird. „Mir gefallen die Kunstsachen hier“, sagt Michael Wittemann, während er auf die frischen Waffeln wartet, die er an der Kasse bestellt hat. Seine Begleiterin Sarah Dewaguet fügt mit Blick auf den Pop-up-Store hinzu: „Das wertet die Straße auf.“
Laux bezeichnet die Galerie Necktar als „öffentlichen, urbanen Raum“. Seit er sie vor drei Jahren eröffnet hat, richtet er hier Ausstellungen, Kunstperformances und Partys aus, vermietet den Ort auch für private Feiern. In den Pausen zwischen den Veranstaltungen verwandelt sich die Galerie dann immer wieder in einen Pop-up-Store. Der soll, so kündigt es Laux an, künftig öfters eine Woche lang öffnen.
Der Pop-up Store im Überblick:
- Ort: Galerie Necktar, Neckarstraße 127, Stuttgart-Ost
- Zeitraum: 12. bis 19. April
- Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 16 bis 20 Uhr, Freitag und Samstag von 13 bis 20 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr
- Live-Musik, Waffeln und Drinks