Der ultrarechte Populist Bolsonaro will Präsident werden. Und selbst wenn er die Wahlen nicht gewinnt: Das Land wird danach ein anderes sein.

Rio de Janeiro - Aus den Boxen dröhnt laute Musik, die Menschen in der Karawane tragen das blaugelbe Nationaltrikot: „Ich stimme für Bolsonaro“, rufen die Anhänger des Rechtspopulisten Jair Messias Bolsonaro, als sie die Avenida Atlantica in Rio de Janeiro entlang marschieren. Ein paar Tausend Fans des wohl umstrittensten Kandidaten für den ersten Präsidentschaftswahlgang am Sonntag in Brasilien machen Stimmung für einen, der das Land tief polarisiert. Für die einen ist Bolsonaro, den sie den „Trump Südamerikas“ nennen, ein rechtsextremer Brandstifter. Für die anderen ist er ein gottesfürchtiger Heilsbringer. In jedem Fall ist er ein Sinnbild für die tiefe Krise, die Brasilien derzeit durchlebt.