Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Das Abkommen werde die Verhältnisse „enorm verändern“, betont der Betriebsratschef. Prinzipiell werden Dienst- und Werkverträge nicht von der Personalabteilung, sondern von der Einkaufsabteilung gesteuert. „Jetzt muss der Einkauf lernen, dass er mit dem Betriebsrat reden muss.“ Die ersten Auseinandersetzungen gebe es bereits, weil der Betriebsrat erkannt hätte, dass zum Beispiel Putzkräfte für das gleiche Geld mittlerweile deutlich mehr Fläche bearbeiten müssten als früher.

 

Bis jetzt gilt die Vereinbarung für die Porsche AG mit den Standorten Zuffenhausen, Ludwigsburg, Sachsenheim und Weissach, wo insgesamt fast 13 000 Stammbeschäftigte tätig sind. Der Standort Leipzig soll erst in der ersten Hälfte 2016 eingebunden werden. Dieses Vorgehen begründet Hück mit unterschiedlichen Vertragslaufzeiten. „Wir werden dieses neue Modell eins zu eins auf Leipzig übertragen“, kündigt er an. „Beim Versuchslabor in Ostdeutschland müssen wir dringend etwas machen.“ Er sei erschrocken gewesen, wie weit verbreitet Werkverträge dort seien. „Das ist nicht Porsche-like.“ Zahlen wollte er nicht nennen.

„Kulturschock für Führungskräfte“

In der Euphorie über den Ausbau des Standorts Leipzig sei die Struktur nicht angepasst worden. „Jetzt müssen wir sie aufbrechen“, so Hück. „Es wird einen Kulturschock geben – die Führungskräfte werden sich enorm verändern müssen.“ Was jahrelang unterlassen worden sei, könne man aber nicht von heute auf morgen revidieren. Vorgesehen ist ein zweigleisiges Verfahren: Mit der IG Metall und dem Arbeitgeber sei ein Dienstleistungs-Tarifvertrag für den Standort in der Planung. Was heute fremdvergeben werde wie Instandhaltung oder Teile der Logistik, will der Betriebsrat zusammen mit dem Vorstand in den Tarifvertrag holen, weil es zur Kernkompetenz gehöre. „Was wir nicht reinholen können, werden wir über sachbezogene Mitbestimmung einfangen“, so Hück.

Bereits im Sommer hatten sich Vorstand und Betriebsrat von BMW in einem „Memorandum of Understanding“ verständigt, Logistikdienstleistungen in der Fahrzeug- und Komponentenfertigung nur noch an externe Unternehmen zu vergeben, wenn sie für ihre Beschäftigten mit der IG Metall einen Tarifvertrag ausgehandelt haben. Die Vereinbarung bei Porsche geht weit darüber hinaus, weshalb ihr Hück einen „Vorbildcharakter“ beimisst.

Speziell in der IG Metall habe die sachbezogene Mitbestimmung „hohe Zustimmung“ gefunden. „Was nützt das schönste Geschenk, wenn die Verpackung teurer ist als der Inhalt?“, sagt er. „Bei uns ist der Inhalt teurer.“ Auch der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Volkswagen, Bernd Osterloh, wolle Vergleichbares machen, werde es aber anders umsetzen. „Es wird einen Kulturwandel in Deutschland geben“, sagt Hück voraus. „Viele Betriebsräte wollen das haben – jetzt brauchen wir nur die Arbeitgeber, die das genauso sehen.“

Das Abkommen werde die Verhältnisse „enorm verändern“, betont der Betriebsratschef. Prinzipiell werden Dienst- und Werkverträge nicht von der Personalabteilung, sondern von der Einkaufsabteilung gesteuert. „Jetzt muss der Einkauf lernen, dass er mit dem Betriebsrat reden muss.“ Die ersten Auseinandersetzungen gebe es bereits, weil der Betriebsrat erkannt hätte, dass zum Beispiel Putzkräfte für das gleiche Geld mittlerweile deutlich mehr Fläche bearbeiten müssten als früher.

Bis jetzt gilt die Vereinbarung für die Porsche AG mit den Standorten Zuffenhausen, Ludwigsburg, Sachsenheim und Weissach, wo insgesamt fast 13 000 Stammbeschäftigte tätig sind. Der Standort Leipzig soll erst in der ersten Hälfte 2016 eingebunden werden. Dieses Vorgehen begründet Hück mit unterschiedlichen Vertragslaufzeiten. „Wir werden dieses neue Modell eins zu eins auf Leipzig übertragen“, kündigt er an. „Beim Versuchslabor in Ostdeutschland müssen wir dringend etwas machen.“ Er sei erschrocken gewesen, wie weit verbreitet Werkverträge dort seien. „Das ist nicht Porsche-like.“ Zahlen wollte er nicht nennen.

„Kulturschock für Führungskräfte“

In der Euphorie über den Ausbau des Standorts Leipzig sei die Struktur nicht angepasst worden. „Jetzt müssen wir sie aufbrechen“, so Hück. „Es wird einen Kulturschock geben – die Führungskräfte werden sich enorm verändern müssen.“ Was jahrelang unterlassen worden sei, könne man aber nicht von heute auf morgen revidieren. Vorgesehen ist ein zweigleisiges Verfahren: Mit der IG Metall und dem Arbeitgeber sei ein Dienstleistungs-Tarifvertrag für den Standort in der Planung. Was heute fremdvergeben werde wie Instandhaltung oder Teile der Logistik, will der Betriebsrat zusammen mit dem Vorstand in den Tarifvertrag holen, weil es zur Kernkompetenz gehöre. „Was wir nicht reinholen können, werden wir über sachbezogene Mitbestimmung einfangen“, so Hück.

Bereits im Sommer hatten sich Vorstand und Betriebsrat von BMW in einem „Memorandum of Understanding“ verständigt, Logistikdienstleistungen in der Fahrzeug- und Komponentenfertigung nur noch an externe Unternehmen zu vergeben, wenn sie für ihre Beschäftigten mit der IG Metall einen Tarifvertrag ausgehandelt haben. Die Vereinbarung bei Porsche geht weit darüber hinaus, weshalb ihr Hück einen „Vorbildcharakter“ beimisst.

Speziell in der IG Metall habe die sachbezogene Mitbestimmung „hohe Zustimmung“ gefunden. „Was nützt das schönste Geschenk, wenn die Verpackung teurer ist als der Inhalt?“, sagt er. „Bei uns ist der Inhalt teurer.“ Auch der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Volkswagen, Bernd Osterloh, wolle Vergleichbares machen, werde es aber anders umsetzen. „Es wird einen Kulturwandel in Deutschland geben“, sagt Hück voraus. „Viele Betriebsräte wollen das haben – jetzt brauchen wir nur die Arbeitgeber, die das genauso sehen.“