Auf drei bis zu 24 Meter hohen Stelen werden Autos der Modellreihe 911 montiert. Das Konzept stammt vom britischen Künstler Gerry Judah.

Zuffenhausen - Vor kurzem haben auf der Verkehrsinsel am Porscheplatz die Arbeiten für das Kunstwerk des britischen Künstlers Gerry Judah begonnen. Eingeweiht werden soll die Skulptur im Herbst, die Hauptarbeiten, bei denen es auch zu Verkehrsbehinderungen kommen kann, sind für die Sommerferien geplant.

 

Laut Nicole Lay aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Presse des Porsche-Museums werden momentan die Gruben für die Fundamente der drei Stahlstützen ausgehoben. An den Spitzen der 18, 21 und 24 Meter hohen Stelen soll jeweils ein Fahrzeug der Modellreihe 911 montiert werden. Geplant sind zwei historische und ein aktuelles Modell, sie sollen eine Hommage an die Geburtsstätte des weltbekannten Sportwagens sein. Die Autos werden keinen Motor haben und sollen weiß lackiert werden. Dieselbe Farbe ist für die LED-Beleuchtung der Skulptur vorgesehen. Die drei Stützen werden aus England angeliefert, aufgestellt werden sollen sie in den Sommerferien. Die Vormontage wird in der Otto-Dürr-Straße erfolgen, wo dann mit Verkehrsbehinderungen und eventuell auch einer Straßensperrung gerechnet werden muss. Momentan, das bestätigt Nicole Lay, sind für den Porscheplatz keine Sperrungen angedacht.

Die Skulptur ist nicht unumstritten

Die Kosten für das gesamte Projekt trägt der Sportwagenhersteller. Auch eventuell notwendige Arbeiten an Ampeln, Masten und Verkehrszeichen wird Porsche bezahlen, die Firma will auch Pflege und Instandhaltung des Platzes übernehmen. Wie viel Geld in das Vorhaben gesteckt wird, darüber herrscht Stillschweigen. Eigentümer der Verkehrsinsel ist die Stadt, Porsche zahlt Pacht für die Nutzung. Ein Bauantrag für das Vorhaben war nicht nötig gewesen, es kann im Rahmen einer so genannten Gestattungsmaßnahme umgesetzt werden.

Die Skulptur ist nicht unumstritten. Als die Pläne im November 2014 im Zuffenhäuser Bezirksbeirat vorgestellt worden waren, wurde kontrovers darüber diskutiert (die Nord-Rundschau berichtete). Seitens der Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus war kritisiert worden, es handle sich nicht um ein Kunstwerk sondern um Werbung auf öffentlichem Grund. Außerdem war angeführt worden, dass die Skulptur die Autofahrer ablenke und deshalb ein Sicherheitsrisiko darstelle. Die CDU hingegen argumentierte, das Vorhaben werte ganz Zuffenhausen auf. Am Ende hatten die Beiräte mit zehn zu vier Stimmen für das Vorhaben votiert. Auch die Stadträte haben ihr Plazet gegeben.

Aus Sicht der zuständigen Ämter spricht nichts gegen das Projekt. Auf innerörtlichen Kreisverkehren, so das Tiefbauamt, dürften Kunstwerke aufgestellt werden, wenn sie gewisse Rahmenbedingungen erfüllten (die Sicht der Autofahrer darf nicht versperrt werden, es dürfen keine Teile in die Fahrbahn ragen). An den rund 60 Verkehrskreiseln in Stuttgart gebe es einige Beispiele für Kunstwerke.

Für die Konzeption der Skulptur zeichnet der britische Künstler Gerry Judah verantwortlich. Für Porsche hatte er bereits 2013 eine ähnliche Arbeit verwirklicht wie die für Zuffenhausen geplante: Vor dem „Goodwood House“ in Südengland, auf dessen Gelände jedes Jahr das „Festival of Speed“ stattfindet, schwebten drei Porsche 911 in 35 Meter Höhe über dem Rasen.