Alle VW-Anleger profitieren vom Porsche-Börsengang in Form einer Sonderausschüttung. Und die VW-Hauptaktionärin, die Dachgesellschaft Porsche SE, will die Aktionäre auch weiterhin „angemessen am Erfolg beteiligen“.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau: Matthias Schmidt (mas)

Zahltag für die VW-Aktionäre: Am Montag ist die Sonderdividende von 19,06 Euro aus dem Porsche-Börsengang fällig geworden. Volkswagen hatte bei dem Börsengang im September 2022 über die Platzierung von rund einem Viertel der stimmrechtslosen Vorzugsaktien an der Frankfurter Börse 9,1 Milliarden Euro eingenommen. Im Dezember hatte eine außerordentliche VW-Hauptversammlung der dafür veranschlagten Sonderdividende von 19,06 Euro pro Aktie zugestimmt.

 

Niedersachsen und Katar profitieren

Damit wird die Hälfte des Erlöses aus dem Börsengang an die VW-Aktionäre ausgeschüttet. Neben privaten und institutionellen Anlegern profitiert davon auch die VW-Dachgesellschaft Porsche SE, die VW-Hauptaktionärin erhält vor Steuern rund drei Milliarden Euro. Das Land Niedersachsen bekommt gut eine Milliarde Euro und der Großaktionär Katar knapp eine Milliarde Euro.

Porsche SE nutzte das Geld, um den Kauf von Stammaktien des Sportwagenherstellers Porsche abzuschließen. Mit 25 Prozent plus einer der stimmberechtigten Stammaktien hat sich Porsche SE damit eine Sperrminorität beim Hersteller aus Stuttgart-Zuffenhausen gesichert.

Für die zuletzt noch ausstehende zweite Tranche des Kaufs wurden drei Milliarden Euro fällig, die vollständig aus den Dividendeneinnahmen bestritten wurden, teilte die Porsche SE am Montag mit. Insgesamt gab die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte Holding 10,1 Milliarden Euro dafür aus, 7,1 Milliarden Euro werden über Schulden finanziert. Der Kauf war im Vorfeld des Börsengangs der VW-Tochter Porsche AG im September festgezurrt worden.

Aktionäre sollen weiter „angemessen“ beteiligt werden

„Mit dem Erwerb der Stammaktien an der Porsche AG ist es uns gelungen, unser Portfolio mit einer zweiten dividendenstarken Kernbeteiligung auszubauen. Die hierfür aufgenommene Finanzierung ändert nichts an unserer stabilen Dividendenpolitik“, sagte Johannes Lattwein, Vorstand für Finanzen und IT der Porsche SE. Ein Großteil der Dividendeneinnahmen aus den Beteiligungen werde auch weiterhin dazu verwendet werden, „unsere Aktionäre angemessen am Erfolg der Porsche SE zu beteiligen“, so Lattwein.