Beim Porsche-Festival rund um das Museum in Zuffenhausen zählen die Werkhallen und der zweifache Le Mans-Sieger Hans-Joachim Stuck zu den Attraktionen.

Stuttgart - Hans-Joachim Stuck verspeist am Samstag beim Porsche-Festival vor dem Museum gerade den Rest seiner Bretzel, als zwei schwedische Motorsportfans ihn um ein Autogramm bitten und ihn mit „the legend“ ansprechen. Derartige Lobeshymnen weist der eloquente Bayer schnell von sich, er war schon immer ein Sportstar zum Anfassen, bodenständig und immer gut gelaunt. Er lässt sich mit den beiden Skandinaviern fotografieren und macht sich dann auf den Weg zum Motorstart eines Porsche 956. Doch bevor die Autofans das unverkennbare Röhren, diesen so typischen Sound hören können, taucht Stuck, den seine Anhänger „Strietzel“ nennen, noch einmal ein, in die spannende und erfolgreiche Motorsportgeschichte von Porsche.

 

Da passt es, dass an diesem Tag auch gleich der legendäre Langstreckenklassiker, das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gestartet wird, bei dem die Zuffenhausener gleich 19-mal erfolgreich waren. Stuck hat den Titel zusammen mit Derek Bell und Al Holbert 1986 und 1987 gewonnen. „Wer Le Mans nicht gefahren ist, hat nicht gelebt“, sagt Stuck und schwärmt vom damals so zuverlässigen Porsche 956, der erstmals mit einem wassergekühlten Motor fuhr. 2018 gehen wieder sieben Hersteller in Le Mans an den Start. „In dem Auto ist es sehr heiß, da muss man fit sein“, sagt Stuck.

Der Porsche fahrende Tatort-Kommissar Ritchie Müller ist zu Gast

60 Autos mit 180 Fahrern gehen diesmal an den Start, darunter auch 25 aktuelle und ehemalige Formel 1- Fahrer wie Fernando Alonso oder Jason Button. Die Besucher können das Rennen auf drei großen Leinwänden verfolge. Hans-Joachim Stuck weiß aber auch, warum Porsche auch auf Privatfahrer auch nach 70 Jahren so eine große Faszination ausübt, warum der Sportwagen immer noch sexy ist. „Der 911er hat sich über all die Jahre seine Gene erhalten und es gibt wohl weltweit keine drei Zahlen, die so für sich stehen“, sagt Stuck. Wieder kommt eine Frau und lässt sich ein Laubsägemodell eines Porsches von Stuck signieren.

Einige Meter weiter können die ganz kleinen Autofans auf einem Parcours den auf Gokarts den Kinderführerschein machen, um sich danach mit einem Eis zu belohnen. Die Schlange ist zum Glück kurz. Ganz anders hingegen sieht es bei den Werkshallen aus, in denen an diesem Tag kostenlose Führungen angeboten werden. „Damit wollen wir den Leuten was zurückgeben“, sagt Museumschef Achim Stejskal. Hier braucht man Geduld, der Andrang ist groß - vor allem bei der neuen Motorhalle, die zum ersten Mal besichtigt werden kann.

Samir Jakupovic ist einer von zehn Führern, die die Besucher durch die Porsche-Welt lotsen. „Es wird sehr gut angenommen, auch die Sattlerei oder die Montage sind gut besucht heute“, sagt Jakupovic. Am Sonntag gibt es noch weitere Attraktionen: Der Porsche fahrende Tatort-Kommissar Ritchie Müller ist zu Gast, es gibt wieder freien Eintritt ins Museum zur Ausstellung „70 Jahre Porsche Sportwagen“ und die Fußball-Fans können auf der Hauptbühne ab 17 Uhr den ersten Auftritt der Fußball-Nationalmannschaft bei der WM im Spiel gegen Mexiko verfolgen.