Für die Entwicklung des geplanten Elektroautos wird Porsche eine Milliarde Euro investieren. 700 Millionen Euro davon fließen in den Standort Zuffenhausen.

Zuffenhausen - Mehr als 1000 neue Arbeitsplätze, Gesamtinvestitionen von einer Milliarde Euro, davon 700 Millionen Euro in den Standort Zuffenhausen und ein neues Elektroauto, das den Weltmarkt erobern soll: Das sind die Eckdaten, wenn es um die aktuellen Pläne der Firma Porsche geht. Was dieses Vorhaben konkret für den Bezirk mit sich bringt, darüber wurde in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats berichtet. Dabei wurde der Bebauungsplan für das Gelände Adestraße/Porschestraße präsentiert, dem die Lokalpolitiker nahezu geschlossen (eine Enthaltung) zustimmten.

 

„Eine Zeitenwende in Zuffenhausen und Weissach ist jetzt eingeläutet“, so wird Gesamtbetriebsratsvorsitzender Uwe Hück in der aktuellen Ausgabe der Broschüre „Targa“, die der Sportwagenhersteller in diesen Tagen verteilen lässt, zitiert. „Mission E“, so lautet der Name des Konzepts, mit dem die Firma Ende des Jahrzehnts ihr erstes Elektroauto auf die Straße schicken möchte. Dafür wird viel Geld in die Hand genommen, insgesamt soll sich die Investitionssumme auf eine Milliarde Euro belaufen. Für den Standort Zuffenhausen, das erläuterte Robert Schneider von der Architekten-Partnerschaft ARP, bedeute dies vor allem, dass die Sportwagenschmiede diverse Bereiche umplanen und neu ordnen werde. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der Bau einer Montage- und Logistikhalle. Diese soll südlich der Bahnlinie Kornwestheim/Korntal zwischen Adestraße und Porschestraße errichtet werden. Vorher freilich müssen die dortigen Gebäude abgerissen werden. Der Neubau soll drei Stockwerke bekommen. Da zwischen Porschestraße und Bahntrasse ein Höhenunterschied von elf Metern besteht, wird die Halle zu den Bahngleisen hin 17 Meter hoch sein, an der Porschestraße hingegen 28 Meter. Weitere Ausmaße sind laut Porsche zu diesem Zeitpunkt der Planungen noch nicht klar. Damit dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann, muss das Planungsrecht geändert werden. Für den nördlichen Teil des betreffenden Geländes soll ein Gewerbegebiet festgesetzt werden, für den südlichen ein Industriegebiet.

Für die neuen Mitarbeiter sind 900 Parkplätze geplant

Außerhalb des Planungsgebiets, auf der östlichen Seite der Adestraße im Bereich der Neckarsulmer Straße, möchte Porsche ebenfalls einen Neubau errichten. Dort sollen fertige Fahrzeuge abgestellt werden. Da diese Halle innerhalb des geltenden Bebauungsplans für das Gewann Rücken liegen wird, muss planungsrechtlich nichts verändert werden. Die beiden neuen Gebäude sollen mit einer Brückenkonstruktion über die Adestraße verbunden werden. Um den Lieferverkehr zu erleichtern, wird es Änderungen am Straßennetz geben. So ist laut Karl-Theo Maurer vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung unter anderem eine Lkw-Zulieferspur parallel zur Adestraße vorgesehen.

Für die Neubauten, das erläuterten Porsche-Unternehmenssprecher Christian Weiss und Manfred Klima aus der Bauabteilung der Firma, müssen rund 1100 Stellplätze weichen. Sie sollen eins zu eins ersetzt werden. Zudem plane man, zusätzlich 900 Parkplätze für die neuen Mitarbeiter zu schaffen. Alle neuen Stellplätze sollen auf bereits vorhandenen Flächen eingerichtet werden. So ist geplant, die bereits existierenden Parkhäuser auf dem Gewann Rücken und am Werk 4 zu erweitern. Allein durch diese beiden Maßnahmen werden laut Porsche rund 1500 neue Parkmöglichkeiten geschaffen.

Am Mittwoch, 17. Februar, gibt es als Start der frühzeitigen Bürgerbeteiligung von 18 Uhr an einen öffentlichen Erörterungstermin in der Zehntscheuer, Zehnthof 1. Die Unterlagen für das Vorhaben werden von 12. Februar bis 11. März sowohl im Bezirksrathaus Zuffenhausen, Emil-Schuler-Platz 1, als auch im Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, Eberhardstraße 10, ausgelegt.