Corona und Chipmangel zum Trotz stellen die Zuffenhausener einen neuen Absatzrekord auf: 2021 wurden knapp 302 000 Fahrzeuge von Porsche ausgeliefert – elf Prozent mehr als im Jahr davor.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Stuttgart - Der Zuffenhausener Sportwagenhersteller Porsche hat den Absatz 2021 um elf Prozent auf 301 915 Fahrzeuge gesteigert. Am stärksten legte der amerikanische Markt zu (plus 22 Prozent). Auf dem amerikanischen Kontinent wurden 84 657 Sportwagen ausgeliefert. Den Löwenanteil macht der US-Markt aus, der auf 70 025 Einheiten kommt (plus 22 Prozent). Der größte Markt insgesamt bleibt China. In China wurden 95 671 Fahrzeuge verkauft (plus acht Prozent). Europa legte um sieben Prozent zu auf 86 160 Fahrzeuge. In Deutschland war die Steigerung mit neun Prozent überproportional. In Deutschland bekamen 28 565 Kunden einen neuen Porsche.

 

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„Trotz Herausforderungen durch die Halbleiter-Knappheit und die Coronasituation konnten wir so vielen Kunden wie noch nie den Traum vom Porsche erfüllen“, sagte Vertriebsvorstand Detlev von Platen. Die Nachfrage sei weiterhin gut, die Auftragsbücher seien gefüllt, man starte mit Elan und Zuversicht. Den höchsten Zuwachs erzielte der vollelektrische Taycan. Das Modell wurde 41 296-mal ausgeliefert. Das ist eine Verdoppelung gegenüber den Vorjahreszahlen. Porsche-Kunden nehmen elektrifizierte Fahrzeuge sehr gut an: 40 Prozent der in Europa ausgelieferten Autos waren vollelektrisch oder Plug-in-Hybride. „Die Strategie zur weiteren Elektrifizierung unserer Flotte geht auf“, so von Platen.

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Bei den Stückzahlen lagen die SUV-Modelle vorn. Der Macan wurde an 88 362 Kunden übergeben (plus 13 Prozent). Der Cayenne wurde 83 071-mal ausgeliefert (minus elf Prozent). Macan und Cayenne tauschten die Spitzenpositionen, was Porsche mit der Modellpflege für den Macan in 2021 erklärt. Der Panamera wurde 30 220-mal gekauft (plus 21 Prozent). Die Reihe 718 musste Einbußen von sechs Prozent hinnehmen. Dieses Modell wurde 20 502-mal verkauft. Dafür legte die Ikone von Porsche, der 911er, kräftig zu. Der Absatz ging um zwölf Prozent in die Höhe und liegt nun bei 38 464 Einheiten.

Der Mutterkonzern lieferte dagegen 4,9 Millionen weniger Fahrzeuge der Kernmarke VW aus – ein Minus von 8,1 Prozent. In China musste VW Einbußen von 15 Prozent hinnehmen.

Wie die Wettbewerber abschneiden

Zum Vergleich: Daimler hatte 2021 fünf Prozent weniger Pkw und Lieferwagen verkauft als im Vorjahr. Der Absatz ging auf 2 093 476 Pkw und 334 210 Lieferwagen zurück. Grund für den Rückgang ist der Engpass bei Chips, die Auftragsbücher sind voll.

Der Verkauf von Pkw mit dem Stern ging in Europa um elf Prozent zurück, in Deutschland betrug das Minus 26 Prozent. Selbst in China, wo Daimler mit 758  863 Stück mit Abstand die meisten Pkw verkauft, musste der Konzern ein Minus von zwei Prozent verkraften. In den USA, wo 276 102 Fahrzeuge verkauft wurden, gab es einen Zuwachs um nur 0,4 Prozent. Kräftig steigern konnte Daimler den Verkauf vollelektrischer Fahrzeuge auf 99 301 Stück. Das ist ein Zuwachs um 90,3 Prozent.

Konkurrent BMW lag 2021 vor Daimler mit 2 213 795 Verkäufen und konnte den Absatz um neun Prozent steigern. Die batterieelektrischen Modelle von BMW legten um 133 Prozent auf 103 855 Fahrzeuge zu.