Titelverteidigerin Angelique Kerber hat völlig überraschend bereits im Achtelfinale des Stuttgarter Tennis-Turniers die Segel streichen müssen. Zuvor hatte Maria Scharapowa ihr zweites Match in Stuttgart gewonnen.

Stuttgart - Titelverteidigerin Angelique Kerber ist überraschend schon im Achtelfinale des WTA-Turniers in Stuttgart ausgeschieden und hat ihre Chance auf das Triple beim Heimspiel gleich zu Beginn verspielt. Die topgesetzte Kielerin musste sich in ihrer Auftaktpartie der Französin Kristina Mladenovic (WTA-Nr. 19) mit 2:6, 5:7 geschlagen geben. Nach 1:36 Stunden verwandelte Mladenovic ihren ersten Matchball.

 

Die Favoritin verließ mit hängendem Kopf die Halle. Kerber hatte das Sandplatzturnier in den vergangenen beiden Jahren gewonnen. Es ist ihr frühstes Ausscheiden in Stuttgart seit 2014 und die dritte Auftaktniederlage in dieser Spielzeit. In der Schwabenmetropole wollte die zweimalige Grand-Slam-Siegerin nach einer bislang durchwachsenen Saison ihren ersten Titel des Jahres perfekt machen. Vor rund drei Wochen hatte sie das Endspiel von Monterrey verloren.

Kerber agiert zu zaghaft

In der mit 4.500 Besuchern ausverkauften Arena agierte Kerber besonders im ersten Satz zu zaghaft und überließ Mladenovic die Initiative. Von einem 0:3-Rückstand erholte sich die 29-Jährige nicht mehr. Symptomatisch, dass die Französin gleich ihren ersten Satzball nach 37 Minuten mit einem direkten Gewinnschlag nutzte. Danach ließ Kerber ihren Coach Torben Beltz kommen. Die Zuschauer versuchten danach, Kerber mit Sprechchören aufzubauen.

Doch gleich im ersten Aufschlagspiel von Mladenovic vergab die US-Open-Siegerin von 2016 vier Breakchancen. Als Kerber unmittelbar danach erneut ihren Aufschlag abgeben musste, schaute sie ratlos in ihre Box, in der unter anderem ihre eigens aus Polen angereisten Großeltern saßen. Zwar konnte die Weltranglistenzweite nach einem 0:3 drei Spiele in Folge holen, doch St. Petersburg-Siegerin Mladenovic gelang das entscheidende Break zum Matchgewinn.

Zweites Spiel, zweiter Sieg für Scharapowa

Zuvor überzeugte Maria Scharapowa auch bei ihrem zweiten Auftritt und steht nach dem klaren 7:5, 6:1 gegen ihre Landsfrau Jekaterina Makarowa im Viertelfinale.

„Ich war heute deutlich ruhiger als beim ersten Spiel, die Emotionen haben sich ein bisschen gelegt“, sagte Scharapowa. Die frühere Nummer eins der Welt hatte vom Veranstalter eine Wildcard für das Sandplatz-Event bekommen, weil sie nach ihrer langen Auszeit nicht mehr in der Weltrangliste auftaucht. Bei ihrem Comeback gegen die Italienerin Roberta Vinci sei sie daher durchaus nervös gewesen, hatte Scharapowa am Mittwoch eingeräumt.

Gegen Makarowa trat sie bereits deutlich souveräner auf und hatte nur im ersten Satz ein paar Probleme. Im zweiten Durchgang dominierte die 30-Jährige dagegen nach Belieben und verwandelte nach 79 Minuten ihren ersten Matchball mit einem Ass. „Ich denke, es war eine solide Vorstellung“, sagte Scharapowa. Sie trifft nun auf Anett Kontaveit aus Estland.