Unter der Ägide von Cläre Schimmel wurden auch Hörspielreihen kreiert: „Pioniere des Hörspiels“ etwa widmete sich den vor dem Zweiten Weltkrieg produzierten Hörspielen. „Dramen der Weltliteratur“ bestand aus Adaptionen bedeutender Werke von der Antike bis in die Gegenwart. „Zeichen der Zeit“ brachte den Hörern zeitkritische Beiträge nahe. Bei „Unter falscher Flagge“ ging es um spannende Spionagefälle.

 

Cläre Schimmel blieb ledig und wurde von allen, die sie kannten, als Dame bezeichnet. Vielleicht weiß man deshalb auch so wenig über ihr Privatleben. Sie legte ein enormes Arbeitspensum vor. Erholung fand sie bei ihren Reisen in „die Sonne“, wie sie es nannte oder in ihr „geliebtes Oberbayern“. Sie war Mitglied der Prüfkommission der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger, die alljährlich auf der Probebühne des Württembergischen Staatstheaters den Schauspielnachwuchs beurteilte. Auch als Sängerin war sie noch zu hören, so trat sie im Juni 1947 zum zweijährigen Jubiläum von Radio Stuttgart mit dem Großen Orchester auf und sang eine Arie aus Richard Wagners „Lohengrin“.

Unter ihrer Leitung wurden beim SDR mehr als 1000 Hörspiele produziert, bei mehr als hundert führte sie selbst Regie. Im Januar 1967, im Todesjahr ihres Vaters, trat sie in den Ruhestand und lebte noch 19 Jahre in ihrem Haus im Stuttgarter Stadtteil Sonnenberg. Am 6. März 1986 starb Cläre Schimmel nach langer Krankheit. Sie wurde auf dem Waldfriedhof in Degerloch im Familiengrab beigesetzt. Das Grab wurde vor 15 Jahren eingeebnet.