Reportage: Frank Buchmeier (buc)

Seit fünf Jahren bietet er nun sein, wie er es nennt, „Autonomietraining“ an. „Ich bin kein Guru“, sagt er. „Aber ich kann mit meinen Klienten auf Verletzungen, Kränkungen, eingemauerte Gefühle und Abhängigkeiten schauen.“ Und wie sieht es mit seinen eigenen Wunden aus, schmerzen sie noch immer? Frühwirth lächelt über die Frage, schweigt einige Sekunden und antwortet schließlich: „Jeder, der sich intensiv mit psychotherapeutischen Methoden beschäftigt, tut das auch, weil er in sich selbst nach etwas sucht.“

 

Zurück zu dem verflixten Montag, an dem manches schieflief. Jetzt ist es zehn, und Frühwirth hat sich zweieinhalb Stunden lang über das Thema „Ich sagen und Egoismus“ ausgetauscht. Der Gastgeber schlägt vor, eine Flasche Wein zu öffnen und zum gemütlichen Teil des Abends überzugehen. Zuvor kündigt er das Thema seines nächsten Blauen Salons an: „Was ist der Sinn von Lebenskrisen?“ Jo Frühwirth hat für sich die Antwort gefunden.