Nach schwerer Krankheit ist Portugals Ex-Präsident Mario Soares im Alter von 92 Jahren gestorben. Der Politiker, der als Vater der modernen Demokratie in Portugal gilt, lag zuletzt in einem tiefen Koma.

Lissabon - Der legendäre portugiesische Sozialist Mario Soares ist tot. Der frühere Ministerpräsident und Staatschef sei am Samstag im Alter von 92 Jahren in einem Krankenhaus gestorben, in dem er seit Mitte Dezember lag, berichtete die portugiesische Zeitung „Público“ unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Lusa. „Abschied von einem großen Portugiesen“, titelte das Blatt. Soares hatte nach Angaben der behandelnden Ärzte seit Tagen in „tiefem Koma“ gelegen.

 

Der Sozialist war unter anderem zweimal Ministerpräsident (1976-78, 1983-85) und danach von 1986 bis 1996 in zwei Amtsperioden auch Staatsoberhaupt von Portugal. Vor der „Nelkenrevolution“ von 1974, die die Diktatur stürzte, hatte Regimegegner Soares 1973 die Sozialistische Partei (PS) Portugals gegründet. Danach prägte er die Demokratisierung des Landes in entscheidender Form.