Der Streik bei der Post ist schon seit über einem Monat beendet, aber noch immer sind nicht alle Pakete an ihrem Bestimmungsort. Kunden, die schon lange auf ein Paket warten, sollten einen Nachforschungsantrag stellen.

Bonn - Mehr als einen Monat nach Ende des Post-Streiks warten vor allem Kunden kleinerer Onlinehändler noch immer auf ihre Pakete.

 

"Es gibt Händler, bei denen ganze Tageslieferungen abhandengekommen sind. Man weiß nicht, wo die sich befinden", sagte der Präsident des Bundesverbands Onlinehandel, Oliver Prothmann, dem "Tagesspiegel". Ein Sprecher der Deutschen Post sagte, die Streikfolgen seien zwar weitgehend aufgearbeitet. "Aber angesichts der Masse der liegengegebliebenen Pakete gibt es Fälle, in denen Kunden noch auf ihre Sendungen warten." Dies betreffe einzelne Regionen, vor allem Berlin.

"Gewerbekunden, die Sendungen vermissen, sollten sich möglichst schnell mit uns in Verbindung setzen", riet der Post-Sprecher. Kunden, die schon lange auf ein Paket warten, sollten einen Nachforschungsantrag stellen. Wie lange es dauert, bis auch die letzten Pakete ausgeliefert sind, konnte der Sprecher nicht sagen. "Wir hoffen, möglichst bald."

Anfang Juli hatten Post und Gewerkschaft Verdi nach wochenlangen Streiks ihren Konflikt beigelegt und ein Tarifpaket beschlossen. Dies sieht für die rund 140.000 Beschäftigten unter anderem einen Kündigungsschutz bis 2019 vor sowie Gehaltserhöhungen in zwei Schritten für 2016 und 2017 und eine Einmalzahlung für 2015. Nicht durchsetzten konnte sich Verdi mit der Forderung nach Rücknahme und Wiedereingliederung von regionalen Paketgesellschaften in den Mutterkonzern. In diesen Unternehmen sind inzwischen 6700 Menschen beschäftigt.