Kritiker bemängeln jedoch den geringen Wirkungsgrad der Prozesskette. Wird das Erdgas wieder in Strom zurückverwandelt, bleibt grade mal ein Drittel der ursprünglichen Energie übrig. „Ich würde Verluste vermeiden, wo es geht, und Wasserstoff direkt rückverstromen“, sagt etwa Ferdi Schüth vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung. Das sieht Frithjof Staiß jedoch anders: „Die Infrastruktur für Wasserstoff ist marginal. Methan lässt sich dagegen problemlos transportieren und dort rückverstromen, wo die effizientesten Kraftwerke stehen.“

 

Jürgen Schmid, der ehemalige Leiter des Fraunhofer-Institutes für Windenergie und Energiesystemtechnik betont, dass es bislang noch gar keine Brennstoffzellenkraftwerke gebe, die in großem Maßstab Wasserstoff in Strom verwandeln könnten. Zudem sei die Energiedichte von Methan viermal höher als die von Wasserstoff, was eine längerfristige Lagerung erleichtere.

Schmid sagt: „Wenn wir die Wärme, die bei jedem Umwandlungsschritt entsteht, durch Kraft-Wärme-Koppelung nutzen, haben wir einen Wirkungsgrad wie bei Pumpspeicherkraftwerken.“ Sicher wird am Ende der Markt entscheiden, welchem Energieträger die Zukunft gehört. Da die praktischen Vorteile und die schon vorhandene Infrastruktur aber für Erdgas sprechen, könnte es gut sein, dass sich das Konzept der Stuttgarter Forscher durchsetzt.