Schauen, Riechen, Schmecken: Wer macht den besten Most im Landkreis? In Kuppingen wurde nun aus 32 klassischen Kernobst-Mosten der beste gekürt. Ergebnis: Er kommt aus Schönaich.
Zwei etwas prominent platzierte Tische für die Jurygruppen und jeweils in Verlängerung dazu zwei Reihen mit insgesamt acht Publikumstischen – dieses für die jährlichen kreisweiten Verkostungen von Säften und Most bewährte Setting fand sich am Mittwochabend im Evangelischen Gemeindehaus in Kuppingen wieder.
Dort war der Obst- und Gartenbauverein des Herrenberger Teilorts als Ausrichter der 19. Auflage des genussvollen Wettbewerbs um die Most-Krone zu Gast. Dessen Vorsitzender Klaus Büchner freute sich darüber, dass er „volles Haus“ vermelden konnte.
Der „Eichmost“ startet außer Konkurrenz
Rund 50 Mostfreunde probierten sich durch die flüssigen 32 Schätze des Jahrgang 2024, die die ebenso vielen Erzeuger aus dem ganzen Landkreis in je drei Ein-Liter-Weinflaschen aus dem heimischen Keller mitgebracht hatten. Nur reine Apfel- und Birnenmoste oder Mischungen aus diesen beiden klassischen Kernobst-Sorten waren zugelassen. Neben den Produzenten selbst und den Mitgliedern der in zwei Gruppen aufgeteilten, vom Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine aufgestellten Fachjurys, probierten auch einige interessierte Gäste mit.
Mit einem „Eichmost“ außer Konkurrenz startete der Verkostungsmarathon für alle gemeinsam. Manfred Nuber von der Fachberatungsstelle für Obst- und Gartenbau im Landratsamt erklärte dazu, dass es der erste Most in den vergangenen Jahren „erfahrungsgemäß schwer“ hatte, weil beim Auftakt zurückhaltend bewertet worden sei.
Danach ging es in zwei Gruppen weiter: Diejenigen, die an Tischen auf einer Saalseite saßen, verkosteten die anonymisierten Flaschen mit geraden Zahlen, die andere Hälfte probierte sich durch den Flaschen-Pool mit den ungeraden Nummern. 16 Mal hieß es für die verschiedenen Gruppen, sich bei Farbe, Klarheit, Geruch, Geschmack und Harmonie auf jeweils auf eine gemeinsame Punktzahl zu einigen und zu protokollieren – und den Restmost aus dem Glas dann in den auf den Tischen bereitgestellten Eimerchen zu verwerfen, insbesondere für diejenigen, die mit dem Auto da waren.
Bei Hartmut Lonzer, dem zweiten Vorsitzenden des Kreisverbands, liefen diese Wertungen zusammen. Für die Top Fünf der beiden Pools aus Runde eins ging es ins Finale – zur Gegenprobe bei der jeweils anderen Hälfte der Testerinnen und Tester.
Nach diesen weiteren fünf Durchgängen, bestehend aus Schauen, Riechen, Schmecken, Diskutieren und Bewerten lässt das Ergebnis normalerweise nicht lange auf sich warten – am Mittwoch allerdings schon. „Wir haben zwei Moste, die bewertungsgleich sind“ kündigte Manfred Nuber die Verlängerung mit einem „Super-Stechen“ zwischen den beiden Erstplatzierten an.
Im Siegermost dominiert „Weirouge“
Dabei kristallisierte sich dann der Most von Jutta und Martin Skokan als Sieger heraus: Die royale Insignie in Form eines großen Kruges ging bereits bei ihrer dritten Teilnahme zum ersten Mal an die beiden Schönaicher. „Es war ein reiner Apfelmost“ und zwar einer, in dem die Sorte „Weirouge“ dominiert, verriet Jutta Skokan im Nachgang.
Den zweitbesten Most hat der Böblinger Günter Schöck in den Wettbewerb geschickt. Auf den dritten Platz kam der Mötzinger Robert Kussmaul. Der vierte Rang ging an Martin Hahn aus Altdorf. Komplettiert hat das Spitzen-Quintett Gerhard Müller aus Mötzingen.