Der Präsident Wolfgang Dietrich leidet mit der Mannschaft des VfB Stuttgart in Frankfurt mit – und hat ein Rezept, wie es noch mit dem direkten Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga klappt.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Stuttgart - Die sportliche Situation des VfB Stuttgart geht dessen Präsidenten Wolfgang Dietrich nahe „Natürlich macht mir das Bauchschmerzen“, sagte der 70-Jährige nach der 0:3-Niederlage des abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten am Sonntagabend bei Eintracht Frankfurt zu der Misere in dieser Spielzeit. „Natürlich leide ich darunter, wir alle tun das – wir haben uns die Saison anders vorgestellt.“

 

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Statt wie geplant im gesicherten Mittelfeld steht der Club aus Cannstatt nach 27 Spieltagen auf dem drittletzten Tabellenplatz, dem Relegationsrang. Die Abstiegsgefahr ist immens. „Wir müssen die Ruhe bewahren, die bewahren wir und dann schaffen wir es, da bin ich sicher“, sagte Dietrich. „Natürlich habe ich Vertrauen. Was wollen wir ändern? Mit der Mannschaft, dem Trainer und dem Umfeld, das wir haben, müssen wir die Liga halten. Es gibt keine andere Option.“

Die Stuttgarter Ultras entrollten auch in Frankfurt wieder ein Transparent mit der Forderung „Dietrich raus!“ Der VfB-Präsident steht im Zentrum der Kritik aus der Fankurve. Das lässt ihn nicht kalt, aber: „Das ist okay, das ist mein Job. Ich muss in Kauf nehmen, wenn ich vorne stehe, dass ich den Kopf hinhalten muss, wenn es nicht läuft. Damit komme ich klar, sonst dürfte ich den Job nicht machen.“

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Die nächste Partie des Tabellendrittletzten am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen den Tabellenvorletzten 1. FC Nürnberg ist für Dietrich „ein Muss-Spiel, ganz klar“. Vier Punkte beträgt bei sieben noch ausstehenden Spieltagen der Vorsprung auf die beiden direkten Abstiegsplätze, fünf Punkte der Rückstand zum rettenden Ufer. „Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen. Wir haben noch vier Heimspiele, und die müssen wir alle gewinnen, fertig – so einfach ist es“, sagte der VfB-Boss.

Was ihn zuversichtlich stimmt für einen so erfolgreichen Endspurt? „Die Mannschaft will, die Mannschaft kämpft, die Mannschaft ist intakt, das macht mir Mut“, sagte Dietrich. „Bis zum letzten Spieltag wird es spannend bleiben. Natürlich muss man die Relegation mit einplanen.“ Der bittere Gang in die zwei Entscheidungsspiele gegen den Tabellendritten der zweiten Liga Ende Mai erscheint ein immer wahrscheinlicheres Szenario. „Bitter wäre etwas anderes, aber das Wort nehme ich nicht in den Mund“, sagte Dietrich. Er meinte freilich Abstieg. Es war sein Schlusswort, ehe er sich nach einem gebrauchten Abend in Frankfurt verabschiedete.

In unserer Bildergalerie zeigen wir die Fotos zum Spiel des VfB in Frankfurt.