Präsident des VfB Stuttgart Dietmar Allgaier und das Risiko mit dem neuen VfB-Modell

Der Interimspräsident Dietmar Allgaier hat erklärt, warum er beim VfB dauerhaft im Amt bleiben will. Foto: Baumann

Der Ludwigsburger Landrat bestätigt, dass er Vereinschef bleiben will. Allerdings muss dafür eine Voraussetzung geschaffen werden.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Dietmar Allgaier erhofft sich eine neue Chance – beim Wasenbesuch des VfB Stuttgart im kommenden Jahr. Zuletzt hatte der Interimspräsident des Fußball-Bundesligisten ja acht Schläge für den Fassanstich im Bierzelt benötigt. Zu viele, wie Allgaier nun schmunzelnd anmerkte. Und diesen Auftritt will er vergessen machen. Das geht jedoch nur, wenn er Vereinschef bleibt. Diesen Posten strebt Allgaier auf Dauer an, wie er am Freitag bestätigte.

 

Lange hatte für den Ludwigsburger Landrat gegolten, dass er seine Haupttätigkeit in der Kommunalpolitik und Verwaltung nicht mit dem Ehrenamt beim VfB vereinbaren könne. Vor allem aus zeitlichen Gründen. Doch wie berichtet, erfolgte der Sinneswandel. „Ich werde meine Bewerbung beim Wahlausschuss abgeben“, sagte Allgaier. Danach muss der Nachfolger des abgewählten Claus Vogt das gleiche Verfahren durchlaufen wie alle anderen Bewerber. Da gibt es keinen Amtsbonus. Am Ende sollen den Mitgliedern möglichst drei geeignete Personen zur Wahl gestellt werden, die am 22. März auf der Mitgliederversammlung erfolgt.

Seine Beweggründe erläuterte Allgaier, der im August vom Vereinsbeirat als Übergangslösung bestellt worden war, den VfB-Mitgliedern gegenüber auch in einer Videobotschaft. Er hat großen Spaß an der Aufgabe gefunden. Zudem ist er aus Vereinskreisen oftmals angesprochen worden, ob er nicht weitermachen wolle. „Diese Dynamik hat mich gefreut. Sie hat mir natürlich auch geschmeichelt“, sagte der 58-Jährige. Schließlich brachten ihn die vielen positiven Rückmeldungen ins Grübeln.

Klar ist jedoch immer gewesen, wie Allgaier betonte, dass er Landrat bleibt. „Hochengagiert und hochmotiviert“, wie der Kornwestheimer ausführte. Eine gewisse Skepsis, ob alles zusammengeht, herrscht jedoch vor. Allerdings ist beim VfB ein Prozess angeschoben worden, der es ermöglichen soll, dass voll Berufstätige einen Präsidiumssitz beim VfB noch annehmen können. Helfen soll eine strukturelle Veränderung. „Unabhängig von meiner Person“, sagte Allgaier.

Angedacht ist es, die Geschäftsstelle des VfB e. V. zu stärken, um den künftigen Präsidenten auf der operativen Ebene zu entlasten. Ein Angestellter in leitender Funktion oder Geschäftsführer soll es sein. „Wenn ich antrete, dann geht es nur mit diesem Konzept“, erklärte Allgaier. Ob die Struktur so kommt, entscheidet aber erst das neue und ebenfalls im März gewählte Präsidium.

„Das Risiko nehme ich auf mich, dass ich gegebenenfalls überzeugen muss“, sagte Allgaier. Einen Mitstreiter weiß er dabei jetzt schon auf seiner Seite: Andreas Grupp. Das Präsidiumsmitglied bewirbt sich erneut.

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