Die sechsten Klassen am Otto-Hahn-Gymnasium in Böblingen lernten, wie man Ausgrenzung und psychische Aggression erkennt und verhindert.

Böblingen - „Es war eine wertvolle und arbeitsintensive Zeit, die hoffentlich nachwirkt und nicht so schnell verpufft . Das wäre mein Wunsch, dass wir alle noch lange daran denken und alles dafür tun, dass kein Mobbing stattfindet.“ So lautet das Fazit von Steffi Edelmann, einer der sechs Lehrkräfte, die mit ihren 6. Klassen Ende Januar das Anti-Mobbing-Projekt am Böblinger Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) durchgeführt haben. Und weiter: „Bei Mobbing gilt ja: Wer wegsieht und nichts macht, ist Mittäter. Das gilt auch für die Lehrerinnen und Lehrer und jeder einzelne Schüler der gesamten Klasse.“

 

Seit vielen Jahren bei den Sechstklässlern verankert

Das Projekt gehört seit vielen Jahren am OHG zum Programm aller Sechstklässler im Rahmen des Sozialkompetenz (Soko-) -Unterrichts. Zwei Lehrkräfte leiten und begleiten gemeinsam dieses Projekt, bei dem es darum geht, rechtzeitig, bevor Mobbing auftritt, für dieses Thema zu sensibilisieren. Denn nur, wer über Mobbing Bescheid wisse, könne entsprechende Tendenzen erkennen und gegensteuern, lautet die Überzeugung.

Außerdem, heißt es in einer Pressemitteilung weiter, werde in diesen drei intensiven Tagen die Klassengemeinschaft gepflegt und Vertrauen zwischen den Schülerinnen und Schülern aufgebaut. Gemeinsam arbeite jede Klasse an einem guten Miteinander, und gerade dies sei der beste Weg, Mobbing vorzubeugen.

Mit verbundenen Augen aufeinander achtgeben

Sarah Langenstein aus der Klasse 6a fand die Anti-Mobbing-Tage sehr abwechslungsreich, denn jeder Tag hatte einen anderen Schwerpunkt. „Am ersten Tag war es sehr schlimm zu sehen, wie viele Kinder in Deutschland jeden Tag gemobbt werden und wohin das führen kann.“ Am Tag darauf ging es um Vertrauen. „Wir wurden mit verbundenen Augen von unserer Partnerin oder unserem Partner durch einen sehr schwierigen Parcours in der Sporthalle geführt. Diese Übung hat uns gezeigt, wie viel Verantwortung wir tragen und dass wir einander vertrauen können.“

Auch Juna Freitag gefiel die Vielfalt der Aktivitäten. Es wurde viel gelacht beim Duo-Bild, das zwei Partner gleichzeitig mit einem Stift malten. Neben Spielen im Kreis wurden eigene Theaterszenen zum Thema entwickelt und vorgespielt, Plakate und Bilder gestaltet, die zeigen sollen, wie ein gutes Miteinander aussehen kann. Diese „Produkte“ schmücken nun die Klassenzimmer und wirken hoffentlich nach.

Dass sich die drei Tage gelohnt haben, spiegelt sich in Sarah Langensteins abschließendem Fazit wider: „Die drei Anti-Mobbing-Tage haben unsere Klassengemeinschaft noch mal um einiges gestärkt.“ red