Preetz-Nachfolger Roter Teppich in Berlin: Bobic vor Wechsel zur Hertha

Fredi Bobic windet sich noch raus. Die Hertha sagt noch nichts. Ein Wechsel des Frankfurter Erfolgsmanagers nach Berlin ist dennoch wahrscheinlich.
Berlin - Club-Ikone Pal Dardai hätte ihn gerne als neuen Chef. Millionen-Investor Lars Windhorst hat seine Arbeit gelobt. In Berlin ist der rote Teppich für Fredi Bobic schon ausgerollt.
So eindeutig Eintrachts Sportvorstand seinen Abschied aus Frankfurt im Sommer nun verkündet hat, so bedeckt hält sich der Erfolgsmanager aber noch zu seinem möglichen neuen Arbeitgeber in der Hauptstadt. "Ich möchte auf das Thema gar nicht mehr eingehen, denn leider kommen immer wieder zu viele Indiskretionen an die Öffentlichkeit", sagte Bobic in der ARD-Sendung "Sportschau Thema".
Ein klares Dementi war das allerdings auch nicht, und Indizien für einen ungewöhnlichen Wechsel innerhalb der Fußball-Bundesliga zu Hertha BSC lieferte Bobic selbst. Der Abschied aus Frankfurt nach fünf erfolgreichen Jahren sei "eine persönliche Sache". Wo sollte es Bobic also hinziehen, wenn nicht nach Berlin, wo seine Familie lebt, er seinen privaten Lebensmittelpunkt hat?
Die Hertha verwies nur auf die laufende Suche nach einem neuen Manager. "Die Besetzung der Position des Geschäftsführers Sport bei Hertha BSC liegt satzungsgemäß in der Verantwortung des Präsidiums. Es wurde ein Personalausschuss gebildet, um den Prozess durchzuführen. Mehr gibt es zum jetzigen Zeitpunkt dazu nicht zu sagen, da es sich um einen laufenden Prozess handelt", hieß es.
Ein offenes Geheimnis ist es aber, dass bei der Hertha nicht nur Trainer Dardai und Geldgeber Windhorst Bobic gerne als neuen Manager sehen würden. Zum neuen Leiter der Geschäftsführung, Carsten Schmidt, gibt es eine enge Verbindung. Mit Bobic könnte der einstige Sky-Boss die nötige Sportkompetenz für seinen Führungszirkel gewinnen. Im Gegensatz zum beurlaubten Ex-Manager Michael Preetz hat Bobic in Frankfurt mehrfach bewiesen, dass er ungewöhnliche Transfers wie Luka Jovic, Ante Rebic, Kevin Trapp oder Andre Silva möglich machen und eine Durchschnittsmannschaft zu einem Team mit Königsklassen-Perspektive wandeln kann.
Genau das will die Hertha auch. "Schauen Sie sich Frankfurt an. Die haben keine externen Mittel gehabt und erreichen wahrscheinlich trotzdem die Champions League", sagte kürzlich Windhorst - ohne den Namen Bobic als Baumeister explizit zu erwähnen. Durch das Geld des Finanzexperten wäre eine fällige Ablöse an die Eintracht von laut "Bild"-Zeitung fünf Millionen Euro kein Hindernis. Mittelfristig kann Berlin sogar mehr Reize bieten als Frankfurt, wenn Windhorst - wie kürzlich beteuert - die Lust auf sein Prestigeobjekt nicht verliert.
Die Glamour-Pläne liegen im Abstiegskampf zwar erstmal auf Eis, doch Schmidt arbeitet an einem Papier für eine Perspektive bis 2025. Schmidt hat möglicherweise mittlerweile festgestellt, dass alle Entscheidungen bei der Hertha immer noch einen vereinstümeligen Nostalgiefaktor haben sollten. Und auch da passt Bobic als Ex-Spieler ins Konzept. Die "Berliner Zeitung" schrieb am Mittwoch schon von einem "magischen Dreieck" um den 49-Jährigen.
Zu Stuttgarter Zeiten bildete der einstige Stürmer dies sportlich mit Krassimir Balakow und Giovane Elber. In Berlin wäre es ein Dreieck abseits des Rasens mit Trainer Dardai und Sportdirektor Arne Friedrich. Die drei spielten in den Nuller-Jahren des Jahrtausends gemeinsam leidlich erfolgreich für Blau-Weiß. "Ich bin ein Fredi-Fan. Er ist ein guter Junge, ein ehrlicher Junge, ein richtig guter Mensch", sagte Dardai.
© dpa-infocom, dpa:210303-99-669194/3
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